Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde am 19. Mai 1999 der Neubau der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund eröffnet. Der Schweizer Architekt Mario Botta war 1995 als Gewinner aus einem Gutachterverfahren hervorgangen, zu dem die Stadt Dortmund weitere international bekannte Architekten wie Gustav Peichl und Jo Coenen eingeladen hatte.
Die Bibliothek vis-à-vis des Dortmunder Hauptbahnhofs besteht aus zwei Baukörpern: einem langgestreckten fünf- bis siebengeschossigen Riegel mit Lochfassade, der laut Botta eine neue „Stadtmauer“ bildet, und einem davor stehenden verglasten Halbzylinder, der als „gläserne Wolke“ in den Bahnhofsvorplatz greift.
In dem Riegel, einer Stahlbetonkonstruktion mit vorgehängter Natursteinfassade aus blaßrotem Quarzit, sind Büro- und Archivräume untergebracht; die gläserne „Trommel“ aus Stahlbetonrundstützen mit Fachwerkträgern beherbergt die Freihandbibliothek mit insgesamt einer Million Medien. Die vier Ebenen der Glasrotunde sind mit Rolltreppen erschlossen, die Glaswand, die nicht mit den Geschoßdecken verbunden ist, neigt sich nach außen.
Die Innenausstattung des 66-Millionen-Mark-Neubaus ist von Mario Botta komplett entworfen worden - von der Leuchte bis zum Stuhl. Mattschwarzer Stahl, Birkenholz und anthrazitfarbener italienischer Granit bestimmen die gediegene Atmosphäre.
Fotos: Kultur + Projekte Dortmund GmbH, Cornelia Suhan (Eine weitere Ansicht ist als Zoom-Bild hinterlegt.)
BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 3. 2. 1998