Die Magnetbahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg für den „Transrapid“ wird defintiv nicht gebaut. Dies verkündete Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt am 5. Februar 1999 nach einem Spitzentreffen mit der Industrie. Nach seinen Worten werde jetzt eine andere Strecke gesucht.
Mit dieser Entscheidung hat eine jahrelange Verunsicherung zu diesem Thema ein Ende gefunden. Zuletzt hatte der neue Bahnchef Hartmut Mehdorn die Wirtschaftlichkeit der Strecke in Zweifel gezogen. Die rot-grüne Bundesregierung hatte seit ihrem Amtsantritt 1998 nominell am Bau der Transrapid-Strecke festgehalten, jedoch auf Druck der Grünen eine Obergrenze der staatlichen Subventionen auf gut 6 Millarden Mark festgelegt. Nach neuesten Schätzungen hätte der Bau rund das Doppelte gekostet.
Die Entscheidung gegen den Transrapid hat auch Einfluss auf architektonische und städtebauliche Fragen. Zum einen kann der neue Berliner Zentralbahnhof an der Lehrter Straße nun in der ursprünglichen Planung weitergebaut werden, ohne dass eine Tunnelröhre für den Transrapid freigehalten werden müsste - was zu starken Einschränkungen des konventionellen Eisenbahn-Regionalverkehrs geführt hätte. Zum anderen sind damit die Entwürfe des Architekturbüros Murphy / Jahn (Chicago) für mehrere Transrapid-Bahnhöfe obsolet geworden (siehe BauNetz-Meldung vom 10. 8. 1998). Für die Planungen der Strecke Hamburg - Berlin sind nach Presseberichten 340 Millionen Mark aufgewendet worden.