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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Maeckler_ersetzt_Zuerich-Haus_in_Frankfurt_8861.html

04.05.2001

Zerstörung der Zerstörung

Mäckler ersetzt Zürich-Haus in Frankfurt


Am 4. Mai 2001 wurden in Frankfurt am Main die aktuellen Pläne für das Zürich-Haus-Areal der Öffentlichkeit vorgestellt. Architekt Christoph Mäckler (Frankfurt) schlägt einen sandsteinverkleideten Neubau vor, dessen äußere Bauteile den im bzw. nach dem II. Weltkrieg zerstörten Stadtraum des 19. Jahrhunderts am Opernplatz wieder herstellen sollen. Im Inneren des Blocks wird ein über 100 Meter hoher Hochhausturm vorgeschlagen, der in den veröffentlichten Simulationen des Büros Mäckler grafisch geschickt kaschiert wird. Ein solcher Turm hat mit dem Stadtraum des 19. Jahrhunderts auch nichts zu tun.

Der Neubau soll das denkmalgeschützte Zürich-Haus ersetzen, das 1960-62 von den Architekten Udo von Schaurodt (Frankfurt/Main) und Werner Stücheli (Zürich) nach dem Vorbild das Lever-Buildings in New York von SOM / Gordon Bunshaft errichtet wurde.
In seiner Entwurfserläuterung erklärt Mäckler, das bestehende Zürich-Haus habe „ungeachtet seiner architektonischen Qualität den Platz und seine Einfassungen negiert“. Städtebaulich entspreche die Bebauung „mit ihren Solitärbauten und Pavillons“ der Idee der „Stadtlandschaft“. Mit ihr sei „die den Platzraum formende Häuserwand auf der Westseite des Opernplatzes zerstört“ worden.
Weiter heißt es: „Das neue Bebauungskonzept greift die ehemalige Höhe und Materialität der ursprünglichen Bebauung auf und ergänzt die noch bestehende Opernplatzbebauung auf der gegenüberliegenden Seite und formuliert wieder den ursprünglichen Platz-Raum. Die im Blockrand der Neubebauung geplanten Arkaden mit Laden- und Gastronomieflächen werden der Westseite des Opernplatzes wieder ihre einstige Vitalität zurückgeben.“

Das Landesdenkmalamt in Wiesbaden hat sich vehement für die Erhaltung des Zürich-Hauses eingesetzt, wurde aber vom politischen Dienstherrn überstimmt. Denkmalpfleger Christoph Mohr zum BauNetz: „Das Ministerium hat das Denkmal aufgegeben, wir wurden überstimmt. Wir haben uns aus dem Verfahren zurückziehen müssen. Das Zürich-Haus wird mit ziemlicher Sicherheit fallen.“

Die Bauwelt widmet sich in Heft 17/2001 ebenfalls dem Zürich-Haus. Eine kurze Darstellung findet sich auch online im Auftritt der Bauwelt im BauNetz.

Abbildung: Christoph Mäckler


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