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12.07.2006
Killesberg gekillt
Luxus-Wohnstift statt neuer „Weißenhofsiedlung“ in Stuttgart
Bei der städtebaulichen Neuordnung des Messegeländes am Killesberg in Stuttgart haben sich der Oberbürgermeister Schuster und sein Stadtkämmerer Föll gegen eine neue Architektursiedlung und für ein Luxus-Altenheim mit 300 Wohnungen entschieden, das 50 Millionen Euro kosten soll.
Die Chance, in unmittelbarer Nachbarschaft der historischen Weißenhofsiedlung eine neue „Perlenkette“ zeitgenössischer Bau- und Wohnkultur zu schaffen, wurde damit vertan. 2004 hatte eine Jury unter Vorsitz von Peter Conradi in einem Wettbewerb von Architekten Nachnutzungskonzepte erarbeiten lassen, die den Besonderheiten des Gebietes Rechnung tragen (siehe BauNetz-Meldung vom 6. Dezember 2004).
Schuster begründet seine Entscheidung gegen gute Architektur und für das Luxus-Altenheim Augustinum wie folgt: „Als die Weißenhofsiedlung gebaut werden sollte, ging es um das Thema des sozialen Wohnens in der Zukunft. Heute geht es angesichts des demografischen Wandels um das Thema Wohnen im Alter.“ Das am Killesberg aber keine Altenwohnungen für jedermann entstehen, dürfte auch klar sein. Stadtkämmerer Föll versuchte zu beschwichtigen: es werde kein Altenghetto geben, da zwanzig Prozent öffentlich zugängliche Grünflächen geschaffen würden. Es sei eben, so Föll, für Stuttgart wichtiger, „dass die wohlhabenden Senioren nicht an den Bodensee ziehen.“
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