Die gläserne Pyramide des Louvre in Paris wird abermals umgebaut. Das meldet die Zeitung The Times am 6. August 2006.
17 Jahre nach dem Entwurf der Pyramide ist das unterirdische Atrium Opfer seines eigenen Erfolgs geworden: Über sieben Millionen Besucher strömen pro Jahr hindurch, doppelt so viele wie geplant. Für Ieoh Ming Pei, jetzt 89, sieht seine berühmteste Schöpfung wegen der vielen Absperrbänder „zunehmend wie ein Flughafen aus“: „People get jostled about. It’s not a pleasant place”, sagte er der Zeitung.
Der Thriller „The Da Vinci Code“ hat dem Museum zusätzliche Aufmerksamkeit geschenkt. Laut Prognose sollen sich bis zum Jahr 2010 sogar 9 Millionen Touristen jährlich durch die Pyramide quälen, weil speziell aus China, Indien und Osteuropa immer mehr Besucher in die französische Hauptstadt kommen. Die Ferntouristen haben häufig einen höheren Informationsbedarf. Das verlängert die Wartezeiten am Informationsschalter. Seit den Terroranschlägen von 2001 sind auch die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden.
Die Pyramide selbst ist nach der Mona Lisa und der Venus von Milo bereits die drittwichtigste Attraktion des Museums. Obwohl es zwei weniger frequentierte Zugänge zum Haus gibt, will die überwältigende Mehrheit der Besucher durch die Pyramide in den Grand Louvre eintreten.
Die Erschließung unterhalb der Pyramide soll nun verbessert werden, damit der Raum wieder wie ursprünglich geplant ein Ort der Kontemplation werden kann. Für den Umbau, der zwischen 2009 und 2012 stattfinden soll, ist ein Baubudget von 71 Millionen Euro eingeplant. Die Kassen, das Restaurant und der Buchladen sollen verlegt werden.