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17.12.2007
Hossa, hossa, Saragossa
Las Vegas in Spanien geplant
Beknackte Retortenstädte gibt es nicht nur im arabischen Petrodollar-Raum. Unter dem Namen „Gran Scala“ wurden jetzt im nordspanischen Saragossa die Pläne für einen gigantischen Glückspielpark vorgestellt, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am 14. Dezember 2007 meldet. Die Parkbetreiber wollen mit 32 Casinos, 70 Hotels und 232 Restaurants 25 Millionen Besucher pro Jahr in die Wüste „Los Monegros“ schicken. „Das ist das Größte, was Aragonien seit den Tagen von Ferdinand dem Katholiken zugestoßen ist“, sagte ein Vertreter der Regionalregierung. Ein einsamer postkommunistischer Politiker dagegen warnt und hält das Projekt für „moralischen und ökologischen Wahnsinn“.
Auf 2.000 Hektar will ein Konsortium aus 12 Firmen für 17 Millarden Euro bis 2023 diesen größten Freizeit- und Glückspielpark Europas errichten. Beruhigend angesichts dieses schwindelerregenden internationalen Engagements, dass man wenigstens Respekt vor örtlichen Traditionen hat: Auf dem Bau-Programm steht auch eine Stierkampfarena.
Architekten braucht man für sowas nicht; jedenfalls werden keine genannt. Gestaltprägend sind vielmehr 16 verschiedene Perioden der Menschheitsgeschichte, die dort baulich dargestellt werden sollen. Wie die Besucher dieser Themenparks allerdings mit Wasser versorgt werden sollen, wurde nicht mitgeteilt. Aragonien ist so versteppt, dass dort nichts angebaut werden kann. Die Betreiber meinten lediglich lapidar, man werde „umweltverträglich“ arbeiten.
In Aragonien nichts Neues also.
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