Am 16. Januar 2002 wurde in Kiel zum ersten Mal der „Landespreis für Zukunftsweisendes Bauen in Schleswig-Holstein“ vergeben. Der Preis, der künftig alle zwei Jahre ausgelobt wird, soll die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Baukultur in den öffentlichen Blickpunkt rücken und Impulse für Bauherren und Architekten geben. Das Thema der ersten Auslobung war „Wohnen in der städtischen Verdichtung“. Das Innenministerium vergab die Preise an folgende Projekte:

• Wohnbebauung Mercator-Wiese in Kiel von den Büros Architekten-Contor (Kiel), Richter Architekten (Kiel) und Zastrow + Partner (Kiel);


• Wohnprojekt Ägidienhof in Lübeck von Conplan (Lübeck), Sigrid Morawe-Krüger (Lübeck) und Steffens Meyer Franck (Lübeck);


• Anerkennung: Mehrfamilienhaus mit Kindertagesstätte in Kiel-Stadtfeldkamp, Architekt: Wolfdieter Hochfeldt (Kiel).

Bei der Wohnbebauung Mercator-Wiese haben sich mehrere Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen um eine innerstädtische Brachfläche zu überplanen. Es entstand, so die Jury, ein „städtebaulich gut integriertes Wohnquartier“ mit 350 Wohneinheiten. Die vielfältig nutzbaren Freiflächen zwischen den Gebäuden und ein besonders gestaltetes Gemeinschaftsgebäude ermöglichten zudem die Bildung eines intensiven nachbarschaftlichen Lebens.
Der gemeinschaftliche und soziale Aspekt stand auch beim Ägidienhof, einem Geviert in der Lübecker Innenstadt, im Vordergrund. Architekten, Techniker, Handwerker sowie Lehrer, Behinderte, Rentner und Künstler haben in gemeinsamer Planung und Gestaltung ein Ensemble mit Gebäuden unterschiedlichster Stile instandgesetzt. Der Ägidenhof zeichne sich durch eine belebende Mischung von Wohnen und Gewerbe sowie durch ganz verschiedene Bewohner und Haushaltstypen aus, erklärte das Preisgericht.

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