Augsburg besitzt das „modernste Umweltdienstleistungszentrum Europas“ - so jedenfalls sagte es der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf bei der Eröffnungsfeier des Neubaus am 29. November 1999. Das neue Landesamt für Umweltschutz (LfU), entstanden nach Plänen des Münchener Architekturbüros Kaup, Scholz, Jesse und Partner, wurde für rund 144 Millionen Mark in zweieinhalbjähriger Bauzeit errichtet und ist seit September dieses Jahres bezogen. Es gilt als vorbildliches Umweltkompetenzzentrum und als das „Herzstück“ der bayerischen Umweltpolitik - in diesem Sinne sollte das neue Gebäude selbst als Pilotprojekt betrachtet werden.
Im Vordergrund stand die Absicht, ein vorbildliches, innovatives und ressourcenschonendes Gebäude zu errichten. Es wird ausschließlich durch Nutzung regenerativer Energieträger beheizt, nutzt Licht und Sonnenstand bestmöglich aus, kombiniert die Heizung mit der Lüftung, die über 12.000 Meßpunkte im Gebäude angesteuert wird. 2.000 Quadratmeter Sonnenkollektoren geben warmes Wasser an einen Langzeitwärmespeicher ab und betreiben so auch im Winter die Gebäudeheizung mit. 60 Prozent des Wärmebedarfs können über Sonnenenergie gedeckt werden, der Rest wird mit einer Rapsölbefeuerung bestritten. Als vorbildlich gelten außerdem die CO2-Einsparung sowie die Niedrigenergiebauweise mit Wärmeschutzverglasung und thermisch entkoppelter Stahl-/Aluminium-/Glasfassade.
400 Mitarbeiter, die bisher auf sieben Dienststellen verteilt arbeiteten, sind neuerdings in Augsburg zusammenführt. Das LfU vereint als zentrale Fachbehörde den Betrieb hochspezialisierter Labors, die Umweltdatenerhebung und Kartierung schützenswerter Arten sowie umweltgefährdender Anlagen, erarbeitet Fachgutachten und versteht sich unter anderem als Dienstleister für Wissenschaft, Behörden und Öffentlichkeit.
Foto: LfU