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13.09.2005

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Ende einer Ära

Kurokawas Kapselturm in Tokio soll abgerissen werden


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Die Bewohner des berühmten Kapselturmes im Tokioter Stadtteil Ginza haben eine Bürgerinitiative für den Abriss des Hochhauses gegründet. Das meldet die britische Zeitung The Independent am 13. September 2005.

Die Bewohner des international gefeierten Nagakin Capsule Tower von 1972 wollen einen Neubau an gleicher Stelle errichten lassen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative beschweren sich, dass sich die Einheiten unmöglich pflegen lassen. Die Entwässerung und Wasserohre sind undicht, und die Pläne, die Kapseln abzunehmen und durch neue zu ersetzen, wurden nie weiter verfolgt. Auch die Asbestbelastung ist ein Problem.

Die Kapseln, je 4 x 2,5 Meter groß, haben runde Fenster und galten als prominentestes Beispiel für den futuristischen Idealismus der Metabolisten. Die Kapseln mit Einbaubett, Einbaubad und Einbau-Taschenrechner wurden zum Vorbild für hunderte von Capsule Hotels in allen japanischen Großstädten, wo betrunkene Geschäftsleute nachts billig schlafen können und nicht zu ihrer Ehefrau zurückkehren müssen.

Die 140 Büro-, Werkstatt- und Wohneinheiten des Kurokawa-Turms waren in einer Fabrik vorfabriziert worden und kamen voll ausgestattet auf die Baustelle. Mit einem Kran wurden sie mit nur vier Schrauben an den Betonkern angehängt. Ihr Inneres erinnert an den Space Shuttle. Wegen des anhaltenden Interesses von Besuchern aus aller Welt ist eine der Kapseln öffentlich zugänglich.

Kurokawa gibt dem Haus noch eine 50:50-Chance zum Überleben. Er will den Bau lieber erneuern und die Kapseln ersetzen. Kurokawa meint, dass das in acht Monaten möglich sei, während ein Abriss und Neubau vier Jahre dauern würde.
Die Organisation Docomomo hat erfolglos versucht, bei der UNESCO eine Unterschutzstellung zu erwirken.
Die japanische Regierung hat den Denkmalschutz für Nachkriegsarchitektur abgelehnt.

Ulf Meyer


 
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