Wenn jemand so richtig Spaß haben dürfte beim Entwerfen seiner Gebäude, dann ist das Will Alsop. Er gehört zu den wenigen Architekten, die das Ironische und Witzige der Postmoderne ins neue Jahrtausend hinüber gerettet haben und gerne bis auf die Spitze treiben. Mit den „ernsthaften“ Erben der Postmoderne, den Neotraditionalisten, hat er wenig gemein. Ende Juni 2008 wurde nun das von ihm gestaltete „The Public“ eingeweiht, ein der Kunst gewidmetes Gebäude im englischen West Bromwich. Dazu führt er aus:
„‚The Public‘ repräsentiert eine radikale Geste für gemeinschaftliche Architektur, geboren aus der Überzeugung, dass Kunst und Architektur Katalysatoren für Regeneration und Erneuerung sein können. Auf fünf Geschossen soll durch das Gebäude ein weiter Rahmen geboten werden, der Ausstellungsdesignern, Künstlern, Pädagogen und anderen Nutzer innovatives Arbeiten ermöglicht.
In dem Gebäude sollen Ausstellungen von lokalem und internationalem Interesse stattfinden. Es soll als Gemeindezentrum fungieren, das die Bewohner zur Teilnahme und zum lebenslangen Lernen anregt; ein besonderer Fokus liegt hier im Bereich der Computertechnologie und digitaler Kunst.
Entwurfsidee von ‚The Public‘ war eine ‚Box of Delights‘, eine ‚Kiste der Freuden‘, die als einfache, rechtwinklige Form eine große Bandbreite an Räumen, Formen, Oberflächen, Blickbeziehungen und Atmosphären offeriert. Die aluminiumverkleidete Hülle der 113 x 21 x 22 Meter großen Kiste wird perforiert von ‚bohnenförmigen‘ Fenstern. Durch diese und einen verglasten ‚Rock‘ (‚Skirt‘) auf der Erdgeschossebene kann das Innenleben des Gebäudes von außen punktuell erlebt werden.
Im Inneren wird die Einfachheit der Form dagegen von Komplexität abgelöst: Wilde, gekurvte und polygonale Körper erscheinen wie schwebend, hängend oder sitzend in, an oder auf der tischartigen Konstruktion der Kiste. Eine großformatige, unregelmäßige Rampe verbindet all diese Räume miteinander, die die unterschiedlichen Funktionen des Bauwerks aufnehmen. So gibt es Schalen, in denen Kunst gezeigt wird, überdimensionale ‚Socken‘, die zwei Galerien aufnehmen, einen ‚Felsen‘ (‚rock‘) für Veranstaltungen und einen ‚WC-Kiesel“. Ganz oben im Gebäude, abgehängt von der Decke, schweben ‚Seerosenblätter‘ mit bunten Interieurs, die als Arbeitsräume gemietet werden können.“
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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jamie | 28.07.2008 23:20 Uhrgroß...
...artig!!!!