Peter Kulka (Köln/Dresden) ist mit dem Wiederaufbau des Ostflügels des Dresdener Schlosses beauftragt worden. In einem VOF-Verfahren hatte er sich gegen 78 Mitbewerber durchgesetzt, wie das staatliche Hochbauamt am 3. Februar 2004 bekanntgab.

Das Renaissanceschloss im Zentrum der Stadt war im Laufe seiner Entwicklung von einer Burg zum Residenzschloss mehrfach erweitert und umgebaut worden. Es soll nun bis zum Jahr 2006 als Museum wieder entstehen. Kulkas Planungen sehen vor, dem Gebäude eine „weitere Zeitschicht” (Kulka) hinzuzufügen, die den Bau in seiner gewachsenen Struktur als Baudenkmal unterstützt. Das Zentrum der Anlage und räumlichen Höhepunkt bildet der „Riesensaal”, der nach Maßgabe der Architekten in seinen Dimensionen wiederhergestellt werden soll. Die bogenförmig gewölbte Decke (ursprünglich von Wilhelm Dilich) soll „auf zeitgenössische Weise interpretiert” werden: Mit einem metallischen, offenmaschigen Gewebe wollen die Architekten die historische Gewölbedecke nachzeichnen. Die sich diagonal kreuzenden Profile der Deckenbekleidung sollen dabei zum einen die markante Parallelverschiebung der Raumwände, andererseits die unterschiedlchen Achsmaße der Fensterpfeiler überspielen.

Die Raumbeleuchtung soll über indirekt strahlende Langfeldleuchten, die oberhalb der Deckenverkleidung angebracht werden, durch das Metallgewebe hindurch erfolgen. Als weiterer Einbau ist ein von den Außenwänden gelöster, als eigenständiger Baukörper ablesbarer Servicebereich im ersten Obergeschoss geplant. Eine ebenfalls frei eingestellte Empfangstheke im „Kleinen Schloßhof” soll als Anlaufstelle für die Besucher dienen. Die barrierefreie Erschließung wird durch unterschiedlich geneigte Ebenen ermöglicht, die Treppen und Rampen überflüssig machen. Baubeginn für das 45 Millionen Euro teure Projekt soll noch im Jahr 2004 sein.

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