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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Kritik_an_Direktvergabe_von_oeffentlichen_Planungsauftraegen_in_Berlin_18653.html

23.11.2004

Ohne Wettbewerb

Kritik an Direktvergabe von öffentlichen Planungsaufträgen in Berlin


Wie „die tageszeitung“ - taz - in ihrer Berliner Ausgabe vom 22. November 2004 berichtet, lässt sich in Berlin ein Trend zur freien, also nicht durch Architektenwettbewerbe ermittelte Vergabe von Planungsaufträgen seitens der öffentlichen Hand feststellen.

Demnach werden zur Zeit vier Großvorhaben ohne Architektenwettbewerb geplant: der Bau des Bundesnachrichtendienstes (BND), die zentrale Verwaltung der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), die neue Zentrale der Bahn AG (BauNetz-Meldung vom 2. 4. 2004) und der Flughafen Schönefeld (BauNetz-Meldung vom 30. 8. 2002). Der BND argumentiert dabei mit Sicherheit, die BfA damit, dass ihr Bauvorhaben am Fehrbelliner Platz nicht von städtebaulicher Bedeutung sei.

Der frühere Präsident der Architektenkammer, Peter Conradi, bestätigte gegenüber der taz, dass immer weniger Architektenwettbewerbe durchgeführt würden: „Die Investoren suchen sich ihre Architekten stattdessen in speziellen Vergabeverfahren, an denen nur wenige ihrer Wahl beteiligt werden.“ Der öffentlichen Verantwortung, die man mit Bauvorhaben in der Hauptstadt übernehme, ist man sich offenbar nicht mehr bewusst.

Zwar versicherte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, dass die öffentliche Hand als Bauherr zur Wahrung der Baukultur beitragen müsse, doch Conradi verwies darauf, dass die BfA zu 100 Prozent in öffentlichem Besitz sei.
Der Präsident der Bundesarchitektenkammer, Arno Sighart Schmid, und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW), Achim Großmann, haben sich bereits Ende Oktober für „qualitätsorientierte Auswahlverfahren“ ausgesprochen.

Die Kernpunkte der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) und insbesondere die Regelungen zum Architektenwettbewerb möchte man auch in einer neuen Vergabeverordnung verankert sehen. Peter Conradi setzt auf die geplante Stiftung Baukultur (BauNetz-Meldung vom 3. 4. 2003), die für die Sicherung der Qualität durch Architektenwettbewerbe das öffentliche Bewusstsein schärfen will.


Zum Thema:

www.bundesarchitektenkammer.de/


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