In Los Angeles wurde am 18. Oktober 2003 mit der Walt-Disney-Konzerthalle das neueste Gebäude von Frank O. Gehry eingeweiht. Für 274 Millionen Dollar (ca. 235 Millionen Euro) hat der amerikanische Dekonstruktivist im Stadtteil Bunker Hill ein Konzerthaus für knapp 2.300 Zuschauer geschaffen.

Städtebaulich zwischem dem Dorothy Chandler Pavillon und Arata Isozakis Museum für zeitgenössische Kunst platziert, stellt der Bau eine charakteristische Landmarke dar: Einmal mehr hat Gehry mit der Konzerthalle eine üppige, silbern glänzende Großkulptur geschaffen, die aus schrägen, sich biegenden und wölbenden Formen besteht. Gehry inszeniert dramatische Überhänge, Kluften, Spitzen, Spalten und Kurven, die so aussehen, als würden sie gleich davonfliegen. Einmal mehr irritiert Gehry die Sehgewohnheiten des Betrachters durch eine unregelmäßige und fast unüberschaubare Komposition, die diesmal einen Konzertsaal beherbergt.

Ähnlich wie Scharouns Berliner Philharmonie trennt der Konzertsaal nicht klar zwischen Zuschauerraum und Bühne, sondern stellt vielmehr ein „Totaltheater“ dar, dessen Bühne vollständig von Zuschauerplätzen – ohne Balkons und Ränge - umringt wird. Ungewöhnlich ist auch, dass der Saal durch eine große Fensterfront natürlich belichtet wird, womit Proben bei Tageslicht abgehalten werden und Passanten dabei zusehen können.

Neben dem Konzertsaal sind weitere Veranstaltungsorte untergebracht, wie ein kleines Theater mit 266 Plätzen und eine Galerie mit ca. 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche, die durch einen eigenen Eingang erschlossen werden. Außen gibt es zudem ein Amphitheater für 120 Personen und eine Open-Air-Bühne für 300 Kinder.

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