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21.09.2006

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Urban Alchemy

Konferenz in Belfast – mit Kommentar


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Am 26. September 2006 findet in der nordirischen Hauptstadt Belfast die Konferenz „Urban Alchemy“ statt. Das meldet ArchNewsNow.Com am 20. September.

Waren die Stadtväter Belfasts früher schon glücklich, wenn ein Architekt bereit war, hier ein paar Ziegelsteine aufeinander zu schichten, so spielt die Stadt heute in einer anderen Liga, was die Architektur betrifft. Bekannte Architekten und Künstler werden sich Ende September in der Waterfront Hall versammeln, um vom Aufbruch in die „neue Zeit“ zu berichten und Ideen miteinander zu teilen, wie Kooperationen zwischen Architekten und Künstlern städtische Areale neu beleben können: Architekten wie Sir Michael Hopkins, der das „Portcullis House“ (die Abgeordnetenbüros in London) entwarf oder Sunand Prasad, designierter Präsident des Royal Institute of British Architects (RIBA), der in Belfast unter anderem „The Holywood Arches Community Treatment & Care Centre“ entwarf; auch der bekannte Direktor und Producer von öffentlichen Kunstprojekten, Angus Farquhar, und Maggie Bolt, Direktorin des britischen Project Funding Scheme for Artist/Architect Collaborations sind unter den Rednern.

Trevor Leaker, Präsident der Royal Society of Ulster Architects, sagt, die Konferenz sei an der Zeit: „Seit dem Frieden sind wir eine Stufe höher gestiegen. Die neue Politik vertritt einen Standpunkt, der es unakzeptabel macht, weiterhin Steuergelder für scheußliche Architektur zu verschwenden.“

Die Konferenz „Urban Alchemy: The transforming Power of Art and Architecture“ wird vom Arts Council for Northern Ireland, dem Belfast City Council und der Royal Society of Ulster Architects veranstaltet.

Kommentar der Redaktion:

Dass Frieden eine entscheidende Wirkung auf die harmonische Entwicklung von Städten hat und demgegenüber kriegerische Zustände zumeist weder Raum noch Geld für architektonische Ästhetik lassen, zeigen nicht zuletzt die Konflikte im Nahen Osten. Die äußere Welt spiegelt immer die innere Welt wieder. Belfast ist nur eines von vielen Beispielen, die zeigen, dass Frieden eine Grundvoraussetzung für eine harmonische Entwicklung ist.

Der Wunsch nach Harmonie und Prosperität zeigt sich in Belfast bereits in öffentlichen Kunstwerken, mögen sie uns nun gefallen oder nicht – so z. B. beim „Big Fish“, eine Skulptur von John Kindness, die 50 Prozent der Belfaster mögen – „eine hypnotische Attraktion für Touristen“ oder „auf dem besten Wege, Belfasts ikonisches Kunstwerk zu werden“ lauten die Kommentare aus der Bevölkerung. Natürlich gibt es auch Kritiker, die darin ein „längst vergangenes Bild“ von Belfast sehen.

Ein weiteres Beispiel ist „Harmony“, eine 15 Meter hohe Skulptur. Es handelt sich um eine weibliche Figur auf einem Globus, die einen Ring der Einheit zum Himmel streckt. Die Belfaster zeigen sich ähnlich wie andere Hauptstädter erfindungsreich im Finden wenig charmanter Nicknames: „das Ding mit dem Ring“ oder „das große Metall-Girl“.

Wenn das auch keine netten Bezeichnungen sind, zeigt es doch, dass die Bewohner sich mit ihrer Stadt identifizieren wollen und Schönheit suchen. Eine Stadt besteht schließlich aus all ihren Bewohnern und nicht nur aus Architekten. Architektur und Kunst haben daher immer eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wenn sie denn als Herausforderung und kulturelle Bereicherung für alle begriffen werden.
Die Neubauten von Peynore & Prasad in Belfast sind vielleicht nicht gerade architektonische „Supermodels“; sie zeigen jedoch, wieviel Nachholbedarf Belfast in Sachen zeitgemäßer architektonischer Ästhetik hat. Hoffen wir also, dass Architekten und Künstler Belfast wieder zu einem „Big Fish“ machen werden. Damit bald niemand mehr sagt: „Really ugly, it looks better now that it has been vandalised“.

Till Wöhler


Zum Thema:

Urban Alchemy


 
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