- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
23.09.1997
Schwarz is beautiful
Kölner Gürzenich nach Umbau wiedereröffnet
Am 19. September 1997 wurde der Kölner Gürzenich nach 16-monatiger Umbauphase wiedereröffnet. Das denkmalgeschützte Festhaus der Stadt ist im Kern 550 Jahre alt und wurde 1943 durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. 1949 wurde ein Architekturwettbewerb entschieden, in dem zwei erste Preise an Karl Band / Hans Schilling und Rudolf Schwarz / Josef Bernard vergeben wurden. 1951 wurde die Arbeitsgemeinschaft Rudolf Schwarz und Karl Band mit der Planung für den Wiederaufbau beauftragt. Sie schufen mit einer einzigartigen Durchdringung von historischen Bauteilen und modernen Zutaten eine Inkunabel der Fünfziger-Jahre-Architektur. Vor wenigen Jahren sollte aus dem Gürzenich dann ein Kongreßzentrum werden – es sah zunächst so aus, als daß durch die Anforderungen der Betreiber große Teile des Gebäudeensembles zerstört werden würden. Der Kölner Denkmalpfleger Ulrich Krings setzte sich gemeinsam mit der schon damals beteiligten Architektenwitwe Maria Schwarz für den Erhalt und eine behutsame Erweiterung des Gürzenichs ein. 1996 begannen die Bauarbeiten nach Plänen des Kölner Büros Kraemer, Sieverts & Partner. Die denkmalgeschützten Bereiche des Hauses wurden nicht umgebaut, sondern lediglich restauriert. Das spätmittelalterliche Festhaus wurde im Innern diskret durch technische Neuerungen ergänzt. Aber auch außen wurde behutsam verändert: Für die vertikale Erschließung wurde ein freistehender gläserner Aufzug an der Südseite errichtet – die Schauwand von Schwarz wurde dabei nicht zerstört; ein Eingangsdach vor dem Hauptportal hält Abstand zum alten Mauerwerk. Der Architekturkritiker Wolfgang Pehnt atmete in der FAZ auf: „Die Kölner haben ihren Gürzenich zurück, komfortabler denn je und nur ein bißchen verändert. Das ist allemal ein Grund zum Feiern.“
Kommentare:
Meldung kommentieren