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29.11.2007
Blob mit Überdruck
Kleinstes pneumatisches Dach über Berliner Dachterrasse
Da sage noch einer, Architekten würden nicht forschen: Der Berliner Architekt Alexander Thomass vom Büro 5elf vermeldet die Realisierung des kleinsten pneumatischen Daches über einer elf Quadratmeter großen Dachterrasse in Berlin-Mitte.
Bisher waren solche pneumatischen Konstruktionen, die mit konstantem inneren Stabilisierungsdruck arbeiten, nur für wesentlich größere Hallen üblich. Gründe dafür sind die aufwändige Steuerungstechnik und die lauten Gebläseanlagen. 5elf haben jetzt eine selbstregulierende Low-Cost-Druckanlage als Prototyp entworfen, die mit einem robusten Dwyer-Differenzdruckschalter und einer medizinischen Membranpumpe völlig geräuschlos arbeitet. – Die Architekten erläutern:
„Das kleinste permanente pneumatische Dach der Welt entstand aufgrund der speziellen funktionalen und ästhetischen Anforderungen für die Dachterrasse einer Penthousewohnung in Berlin-Mitte.
Nach den Wünschen der Bauherren sollte die Terrasse kostengünstig und regendicht überdacht werden, ohne den Raum mit seinem Blick in den Himmel durch mächtige Konstruktionselemente, einengende Dachneigungen und schmutzfangende Flächen zu stören. Das über den Terrassenraum einfallende Licht durfte durch die Dachkonstruktion nicht gemindert werden. Außerdem galt es, die hohe Qualität des Bestandsgebäudes durch einen minimierten baulichen Eingriff zu erhalten.
Das Kissen ist in einen reduzierten, lichtgrau beschichteten Stahlrahmen eingespannt und ist auf den ersten Blick fast nicht sichtbar – nur das Spülungsventil am tiefsten Punkt des Pneus weist auf eine Überdachung hin. Durch das Konzept des „Unsichtbaren“ entstand aus der oft verregneten und zu kalten oder zu heißen Dachterrasse ein zusätzlicher flexibler „Innen-Außen-Raum“ der Wohnung, der bei jedem Wetter genutzt werden kann.
Mit einem weißen Vorhang kann der Raum zum Innenhof hin geschlossen werden. So entsteht tatsächlich ein intimer Innenraum mit einem milden „Zwischenklima“. Himmel und Licht bleiben stets bestimmende Elemente des Raumes.
Die volltransparente ETFE-Kissenkonstruktion trägt sich durch konstanten Innendruck ohne weitere tragende Konstruktionselemente selbst. Der kaum wahrnehmbare Stahlbau in der Farbe der Wandflächen dient lediglich der Randaufhängung des Kissens, führt zudem das Regenwasser ab und nimmt Zuluft-, Mess- und Elektroleitungen (für die Kissenbeleuchtung) auf.“
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