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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Kita_in_Berlin-Oberschoeneweide_fertig_gestellt_192545.html

20.02.2008

Transformation des Vorgefundenen

Kita in Berlin-Oberschöneweide fertig gestellt


Architekten, die Kindergärten entwerfen, haben es nicht leicht bei ihren Kollegen: Klarer Architektur wird da schnell der Charme eines „vertrockneten Finanzamtes“ unterstellt (BauNetz-Meldung vom 20.03.2007), einer unserer Leser sah in einem Kita-Umbau – ohne diesen besucht zu haben – gar den „Rahmen, wie Neuköllner Kinder nun an die sie erwartende Knast-Atmosphäre gewöhnt werden“ (BauNetz-Meldung vom 29.06.2007).

Derartige Vorwürfe wird man den Architekten der neuen Kita an der Griechischen Allee in Berlin-Oberschöneweide nicht machen können. Das Bauvorhaben von Behles & Jochimsen in Zusammenarbeit mit Topotek 1 Landschaftsarchitekten, beide aus Berlin, wurde im vergangenen Jahr nach einem Wettbewerbsgewinn fertig gestellt (BauNetz-Meldung vom 05.09.2003). Am 28. Februar 2008 um 15 Uhr soll nun die – aus einem Kunst-am-Bau-Wettbewerb hervorgegangene – bespielbare Skulptur TUBA von der Berliner Künstlerin Nadine Rennert offiziell eingeweiht werden. – Die Architekten beschreiben ihr Gebäude:

„Das realisierte Projekt unterscheidet sich nur in Details von der Wettbewerbskonzeption: Von der U-förmigen Anlage aus dem Jahr 1950 wurde das mittige Hauptgebäude erhalten und durch zwei bruchlos anschließende Anbauten sowie eine lange Mauer komplettiert. Die so entstehende kontinuierliche Gebäudefigur, die auch mit ihren Fassaden auf den ersten Blick nicht zwischen Alt und Neu unterscheidet, umbaut so buchstäblich den Garten mit seinen alten Bäumen. Die Achse der Schillerpromenade wird aufgenommen, in eine Drehbewegung gebracht und ‚fängt‘ sich im Garten. Anstelle einer didaktischen Trennung von Bestand und Neubau zielt das Projekt auf die Transformation des Vorgefundenen in ein neues Ganzes.

Dem neuen Kopfgebäude ist ein kleiner Platz vorgelagert, der mit Asphaltfarbe in verschiedenen Pinktönen beschichtet wurde. Auch die Fußböden im Haus sind in einem kräftigen Rosa gehalten. Einziger Luxus im Inneren ist die – im Raumprogramm nicht vorgesehene – hohe Eingangshalle mit einem Wandbild des Künstlers Ekrem Yalcindag aus Frankfurt/Main, die über markante Oberlichtgauben belichtet wird. Alle Gruppenräume orientieren sich nach Süden auf den Garten hin.
Jeweils eine Seite der Flure ist mit Schultafelfarbe beschichtet und lädt zur Aneignung durch die Kinder ein. Aus dem Obergeschoss führt längs der Mauer eine Rampe in den Garten, aus der heraus sich eine Vielzahl von Spielgeräten entwickelt.
Durch Sandstrahlen erhält der Sichtbeton eine haptische Oberfläche, die mit dem Fassadenputz korrespondiert, der wiederum im Grau des Betons gehalten ist.“


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