Einer der berühmtesten japanischen Architekten, Kisho Kurokawa, wird am 8. April 2004 70 Jahre alt. Kurokawa wurde nach dem Studium der Architektur in Kioto und Tokio im Alter von 26 Jahren zum Mitbegründer der Metabolismus-Bewegung in Japan. Schon während seines Studiums hatte er bei Kenzo Tange gearbeitet und dessen Verbindung von japanischer und westlicher Architektur studiert. 1961 gründete er sein eigenes Büro und beschäftigte sich mit High-Tech-Bauteilen und Präfabrikation.
Zu Kurokawas wichtigsten Bauten in Japan gehören das Ethnologische Museum und das Bunraku Theater in Tokio, Kunstmuseen in Hiroshima, Wakayama und seiner Heimatstadt Nagoya in Mitteljapan. In den letzten Jahren entstanden das Ehime Wissenschaftsmuseum, ein Kongresszentrum in Osaka und Sportstadien in Oita und Toyota. Die Nationalgalerie in Tokio soll im Jahr 2005 nach Kurokawas Entwurf eröffnet werden.
Im Ausland sind besonders der Umbau der japanischen Botschaft in Berlin, das Chinesisch-Japanische Jugendzentrum in Peking, das Central Building in Melbourne, der Pacific Tower in Paris, der Flughafen Kuala Lumpur und das Van-Gogh-Museum in Amsterdam zu nennen. Derzeit arbeitet Kurokawa an den chinesischen Neustädten Zhengdong und Zhengzhou.
Nach Ansicht der Metabolisten müssen sich Gebäude und Städte flexibel den veränderten Bedürfnissen der Nutzer anpassen können. Beim Nagakin-Hotel in Tokio von 1970 wurden Wohnkapseln an einen Turm montiert. Megastrukturen prägten auch die Entwürfe für die „Floating City“ und den Expo-Pavillon 1970 in Osaka.
In seinem Buch „Die Philosphie der Symbiose“ entwickelte Kurokawa später eine neue Theorie: Die Überwindung von Gegensätzen wie Architektur-Natur oder privat-öffentlich. Kurokawa fordert unermüdlich einen Paradigmenwechsel auf dem Weg vom Maschinenzeitalter zum „Age of the life principle“.
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