Von Kardinal Meisner wurde am 16. März 2002 in Köln-Vingst der Neubau der Pfarrkirche St. Theodor eingeweiht. Mit dieser vergleichsweise seltenen Bauaufgabe wurde der Kölner Architekt Paul Böhm - Sohn von Gottfried Böhm - beauftragt, der damit die Tradition der Architektenfamilie fortsetzt.
Der Neubau ersetzt die Vorgängerkirche, die bei dem Erdbeben Im Jahr 1992 beschädigt, daraufhin gesperrt und schließlich abgerissen worden war. Auch wenn es in Skandinavien die Form der Rundkirche gibt, so ist die fast kreisförmige Gestalt von St. Theodor in Deutschland doch sehr ungewöhnlich. Ein langgestreckter Riegel flankiert den rundbau seitlich. Die Rotunde mit einem Durchmesser von 23 Metern dreht sich förmlich um einen viereckigen Glockenturm, der vom Vorgängerbau erhalten blieb. Zu diesem Glockenturm gelangt man über eine Rampe, die sich um die Rotunde windet. Die Rampe wird begleitet von Stelen, in denen die Stationen des Kreuzweges eingearbeitet sind. Die Kirche wird so zu einer Art Kalvarienberg. Das Dach der Kirche ist begehbar, so dass auch Gottesdienste im Freien abgehalten werden können.
Für die Gemeinde von sehr großer Bedeutung sind die Kellerräume. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit musste die Kirche besonders tief gegründet werden, so daß ein doppeltes Kellergeschoss geplant werden musste. Der unterirdische Bereich von fast 800 Quadratmetern dient diakonischen Einrichtungen: Im ersten Untergeschoss und dem genannten Riegel sind eine Kleiderkammer, eine Lebensmittelausgabe für Bedürftige und Beratungsstellen der Gemeinde, im zweiten Kellergeschoss eine Schreinerei und weitere Werkstätten für Arbeitslose untergebracht.
Weitere Abbildungen sind als Zoom-Bild 1, Zoom-Bild 2 und Zoom-Bild 3 hinterlegt (Quelle: Paul Böhm).