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04.09.2003
Architekt des Friedens
Kenzo Tange zum 90. Geburtstag
Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger, Kenzo Tange, wird am 4. September 2003 neunzig Jahre alt. Der 1913 auf der Insel Shikoku geborene Tange begann 1935 sein Architekturstudium an der Universität Tokio. Ab 1946 lehrte er dort selbst, zu seinen prominentesten Schülern gehören Arata Isozaki und Kisho Kurokawa. Kenzo Tange war verantwortlich für den Wiederaufbau Hiroshimas, sein „Peace Park“ und das „Peace Centre“ verwandelten die Stadt in einen symbolischen Ort menschlicher Sehnsucht nach Frieden.
Neben seiner praktischen Tätigkeit widmete sich Tange auch der Forschung, so entstand 1960 sein international beachteter „Plan for Tokyo 1960“, eine metabolistische Struktur mit bewohnbaren Brücken, künstlichen Inseln und schwimmenden Parkplätzen, die Hafen und Wasserfläche zum Stadtraum werden ließ. Er wurde damit zum Repräsentanten der metabolistischen Bewegung in Japan. Tanges Bautätigkeit umfasste unter anderem die Stadien für die Olympiade 1964 in Tokio, städtebauliche Planungen für die italienischen Städte Bologna und Catania, die Olivetti-Zentrale in Japan und die St.-Marien-Kathedrale in Tokio.
Zylindrische Volumen für die Erschließungssysteme und horizontale Röhren als Verbindungselemente sind charakteristisch für Tanges Formsprache. Sein einziges in den USA realisiertes Gebäude, das Minneapolis Art Museum, wird derzeit von dem amerikanischen Architekten Michael Graves (Princeton/USA) erweitert (siehe BauNetz-Meldung vom 17. 7. 2002).
Kenzo Tanges Bautätigkeit endete keineswegs, als er 1987 - bereits 74jährig - mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde. Zu seinen jüngeren Werken gehört unter anderem das Museum of Asian Art an der Côte d'Azur (Nizza, 1998).
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