Der japanische Architekt Kenzo Tange feierte am 4. September 1998 seinen 85. Geburtstag. Tange wurde 1913 in Osaka geboren und studierte 1935 bis 1945 an der Universität in Tokio. Im Anschluß an sein Studium arbeitete er im Büro von Kunio Mayekawa. Als junger Architekt versuchte Tange in seinen Entwürfen den traditionellen japanischen Baustil mit der Moderne zu verbinden. In den sechziger Jahren begann er mit der Realiserung von Projekten im internationalen Stil. Das wohl bekannteste seiner Werke ist die Nationale Sporthalle für die Olympischen Spiele 1964 in Tokio, dessen kühnes Hängedach in Spannbeton 15.000 Zuschauerplätze überspannt. Tange beschäftigte sich auch mit Städtebau: 1960 entwarf er einen spektakulären Plan für Tokio, bei dem sich das zu klein gewordene Center-Tokio auf Pfählen über die Tokioter Bucht ausbreiten sollte. In den siebziger Jahren bekam Tange zunehmend Aufträge aus dem Ausland. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 1987 den Pritzker-Architekturpreis.