RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Kaplicky_stellt_Prag_ein_Ultimatum_192762.html

05.03.2008

Zurück zur Meldung

Blob oder nicht Blob

Kaplicky stellt Prag ein Ultimatum


Meldung einblenden

Jan Kaplicky von Future Systems hat zu einem Mittel gegriffen, das sich Architekten üblicherweise nicht trauen: Er hat einem Bauherren ein Ultimatum gestellt. Wenn die Stadt Prag sich nicht binnen eines Monats für den Bau der von ihm entworfenen Nationalbibliothek entscheidet, zieht er sich aus dem Projekt zurück.

Der aus Tschechien stammende und in London ansässige Architekt hatte den internationalen Wettbewerb für die Bibliothek in Prag-Letna gewonnen (siehe BauNetz-Meldung vom 5. März 2007). Gegen seinen Entwurf eines neungeschossigen, frei geformten Blobs hatte es seitdem einen erbitterten Streit in Bevölkerung und Politik gegeben. Auch Staatspräsident Vaclav Klaus hatte sich gegen den Entwurf ausgesprochen (siehe BauNetz-Meldung vom 7. Mai 2007), während sich Altpräsident Vaclav Havel dafür stark gemacht hatte.
Kaplicky hat inzwischen einen überarbeiteten Entwurf vorgelegt, der nicht mehr grünlich, sondern gold-champagnerfarbig aussieht.

Eine Ende 2007 eingesetzte Bibliothekskommission, die alle Aspekte hinsichtlich des Neubaus prüfen sollte, hat sich bisher nicht entschieden. Es heißt, dass die Kommission vielmehr noch auf eine Entscheidung des Kartellamts wartet, ob eine Auftragsvergabe auf der Basis eines gewonnenen Architektur-Wettbewerbs zulässig ist.

Einem Zeitungsbericht zufolge habe Kaplicky Prags Bürgermeister beschuldigt, der Nationalbibliothek „den Krieg erklärt“ zu haben. Der Bürgermeister verschanzt sich seinerseits hinter der noch ausstehenden Kartellamtsentscheidung. Kaplicky hält das wiederum für einen vorgeschobenen Grund. Er behält sich vor, die Stadt vor einem internationalen Gericht zu verklagen.

Jan Kaplicky unterhält unterdessen noch andere Aktivitäten in der alten Heimat: Er hat sich als externer architektonischer Berater für die zweitgrößte tschechische Stadt Brünn engagieren lassen.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

RLI | 06.03.2008 15:28 Uhr

Blob oder Bob

..auf jedenfall ein gegenpol zu umliegenden "gewöhnlichen - entwurfsversuchen"....

7

Alex | 06.03.2008 09:38 Uhr

Verschiebung

..erinnert mich eher an die "Käsefassade" des Altentwurfes des Kaufhauses Tyrol/Innsbruck.
Die ist jetzt also nach Prag ausgewandert...mal sehen wohin als nächstes....

6

martin | 06.03.2008 09:19 Uhr

Prag...

...die GOLDENE STADT!!! Na klar ist das ein Zugeständnis! Grün fand ich den "Fliegenpilz" auch besser. Aber nur für sich gesehen.
Im städtebaulichen Kontext, Bild 1, wirkt das Teil schon sehr befremdlich, fast wie ein Filmplot zu der "Blob 2"... gab's doch glaube ich schon mal, wo so ein Pudding die Welt eroberte.
Aber am Stino-Innenraum erkannt man, dass die Hülle nur um ihrer selbst herumgeschwabbelt wurde, ohne Thema, ohne Bezug zu irgendwas.

5

s03r3n@web.de | 06.03.2008 08:21 Uhr

Gibt es eine Bibliothekstypologie?

Wenn ja, muss diese unbedingt durch einen Blobb ersetzt werden? Nein, muß sie nicht. Aber sie KANN. (Schon allein der vielen putzigen Assoziationen wegen :-) Auch in Prag scheint man das in Erwägung zu ziehen, sonst hätte man den Blobb mitsamt seinem Erdenker schon längst zum Teufel gejagt. Stattdessen versteckt man sich hinter einer gar zu fadenscheinigen Ausrede. Wettbewerbssieger bleibt Wettbewerbssieger. Lieber Herr Kaplicky, der Kontrast grün zu violett gefiel mir besser als das Goldgelb, aber das ist wohl der Versuch, dem Blobb mehr Seriösität zu verleihen.

4

K.Müller.G | 05.03.2008 23:12 Uhr

NATIONalbibliothek oder HalluziNATIONsbibliothek?

Fliegenpilze führen zu Halluzinationen, ob rot mit weißen Punkten, oder gülden mit violetten Punkten. Muss man Halluzinationen in jeder Form mögen?

Gibt es eine Bibliothekstypologie? Wenn ja, muss diese unbedingt durch einen Blobb ersetzt werden? Wenn nein, hilft hier ein Fliegenpilz wirklich weiter? Und wie steht es hier um das alte Future Systems Zitat, dass die Qualität einer Architektur immer durch die Qualität der ersten Skizze bestimmt wird? Ist die erste Skizze zum Thema Nationalbibliothek zwingend mit der Idee des Fliegenpilzes verbunden?

Der Bürgermeister wird wissen, dass ein Monat nicht zu lang ist um diesen abzuwarten, schließlich sind Fliegenpilze nicht ewig haltbar, auch dieser wird sich wieder auflösen...

3

neueheim.at | 05.03.2008 19:06 Uhr

es gibt

ultimaten die man getrost verstreichen lassen kann !

2

Basilio | 05.03.2008 18:06 Uhr

Für Kaplicky !!!!!

Hoffentlich darf Kaplicky die Nationalbibliothek
Bauen !!!!!

1

Schlumpf | 05.03.2008 16:26 Uhr

Mütze

Hoffentlich bleibt Prag standhaft !!!!

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

05.03.2008

Freunderlwirtschaft adé

Wettbewerb zum Wiener Hauptbahnhof muss neu ausgeschrieben werden

05.03.2008

Existenzsichernde Honorare

BDA kritisiert HOAI-Entwurf

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?