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20.07.2006
Werk der Selbstfindung
Kahns Badehaus in New Jersey wird abgerissen - mit Kommentar
Das Trenton Bath House von Louis Kahn soll abgerissen werden. Das meldet die New York Times am 14. Juli 2006. Der Pavillon aus Betonblöcken mit abgesetztem Pyramidendach gehört zum Jüdischen Gemeindezentrum in Trenton/New Jersey. Auch vielen deutschen Lesern ist es spätestens seit dem Film „My Architect“ bekannt (siehe BauNetz-Meldung).
Die Besitzer wollen das Haus von 1954 verkaufen. Als der Bauherr verstarb, hatte ein unbekannter örtlicher Architekt den Auftrag bekommen. Gebaut wurden nur mehrere kleine Day-Camp-Pavilions und das im Grundriss kreuzförmige Badehaus aus vier fensterlosen Räumen, jeweils 140 Quadratmeter groß, die um ein zentrales Atrium herum stehen.
Das jüdische Gemeindezentrum zieht nach West Windsor und will das Gelände nach dem Labor Day schließen und verkaufen, obwohl es ein eingetragenes Denkmal ist. Nur eine halbe bis 1 Million Dollar würde die Renovierung kosten, aber das Baurecht lässt die Aufteilung in mindestens sechs Baugrundstücke zu, was für die Gemeinde lukrativer ist.
Kommentar der Redaktion:
Die vier kleinen Pavillons des Trenton Bath Houses mögen nichtig erscheinen, sind es aber nicht. Louis Kahn, zweifellos einer der besten Architekten seines Jahrhunderts, selbst hatte einem Interviewpartner einmal kurz vor seinem Tod gesagt, er hätte bei diesem kleinen Entwurf „sich selbst gefunden“. Grund genug für einen Erhalt dieses kleinen Kahnschen Juwels.
Ulf Meyer
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