Am 28. März 2006 wurde im Beisein von König Albert II. das neue Gerichtsgebäude in Antwerpen feierlich übergeben. Entworfen von Richard Rogers aus London, gehört der Neubau am Bolivarplaats, im Süden der Innenstadt, zum Masterplan für den Stadtteil Zuid, der von einer Autobahn vom Rest der Stadt abgeschnitten ist.
Der 250 Millionen Euro teure Bau ist als Tor zur Stadt und Verbindung über die Schnellstraße zwischen Stadt und dem Fluss Schelde konzipiert worden.
Acht Gerichte mit insgesamt 36 Gerichtssälen, Büros, Bibliothek und Cafeteria und eine große, öffentliche „Salle des Pas Perdus“, die von einer außergewöhnlichen, kristallinen Dachlandschaft bekrönt wird, finden in dem Neubau Platz. Die Dächer der Gerichtssäle hingegen sind paraboloid.
Wie bei Rogers‘ Entwürfen üblich, spielten auch ökologische Bauweisen eine wichtige Rolle beim Entwurf: Die Ausnutzung des natürlichen Lichts, der Verzicht auf eine starke mechanische Belüftung, Regenwasser-Recycling und die Nutzung der thermischen Massen der Betonfertigbauteile gehören zum Energiekonzept.
Architektonisch formuliert Rogers den Anspruch an seinen Gerichtskoloss so: „Monumentality on a human scale“.