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30.06.2005

Laubhütte und Gruppeneingang

Jüdisches Museum in Berlin wird ergänzt


Gleich zwei bauliche Veränderungen gab das Jüdische Museum in Berlin am 28. und 29. Juni 2005 bekannt: Für die Hofüberdachung des Altbaus nach dem Entwurf von Daniel Libeskind sei die Finanzierung „weitgehend gesichert“ (Pressemitteilung); am 1. Juli 2007 werde außerdem der neue Gruppeneingang feierlich eröffnet. Letzterer entsteht nach den - von Libeskind abgesegneten - Plänen des Architekten Matthias Reese (Berlin), langjähriger Projektleiter am Jüdischen Museum.

Der neue Gruppeneingang ist notwendig geworden, da die Besucherströme und der Anteil von Gruppen daran jährlich wächst. Der Eingang interpretiert die gewundenen und zersplitterten Linien des Libeskind-Baus auf neue Weise: So besteht die Fassadenverkleidung aus dunklerem Zinkblech. Auf einer Fläche von 288 Quadratmetern bietet der Gruppeneingang Wartezonen für rund 200 Besucher, einen Info- und einen Sicherheitsbereich, eine Kasse, eine Gruppengarderobe für 700 Personen sowie einen direkten Übergang zum Museumsaltbau und den Ausstellungen ebenso wie zum Museumsgarten. Besuchergruppen erreichen den Gruppeneingang über das historische Gartenportal an der Nordseite des Altbaus.

Ende des Jahres 2005 wird das Jüdische Museum mit dem Bau seiner Hofüberdachung nach Daniel Libeskinds Entwurf beginnen können, da Sponsoren und Spender sowie der Bund sich an dem 8,2-Millionen-Euro-Projekt beteiligen.

Der Entwurf bezieht sich auf eine „Sukkah“ (hebräisch für Laubhütte): Das Glasdach, das den hufeisenförmigen, 600 Quadratmeter großen Innenhof des Altbaus überdecken soll, wird von vier freistehenden Stützenbündeln aus Stahlbeton getragen, die an Baumstämme erinnern und sich am Modell einer Laubhütte orientieren. Damit wird ein im Judentum wichtiges Bild aufgegriffen, wird doch beim Laubhüttenfest „Sukkot“ dem Auszug der Juden aus Ägypten gedacht. Die Stützenbündel werden als Liniennetz im Dach fortgesetzt, was eine ästhetische Verbindung zwischen Neu- und Altbau schaffen soll. Zum Museumsgarten hin ist eine breit zu öffnende Glasfront vorgesehen.

Die „Sukkah“ soll als ganzjährig nutzbarer Veranstaltungsraum für rund 500 Personen Verwendung finden.


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