Wie am 9. November 2004 bekannt wurde, gehört das Architekturbüro Jo.Franzke (Frankfurt/Main) zu den drei Gewinnern beim internationalen Wettbewerb zur Neugestaltung des Campusgeländes des Konservatoriums in Shanghai/China. Insgesamt wurden drei gleichrangige erste Preise vergeben, die beiden weiteren siegreichen Teilnehmer sind die Planungsabteilung der Tongji-Universität und das australische Architekturbüro PTW Ing.
Auf dem Areal der Musikhochschule in Shanghai soll ein Ensemble aus erhaltenswerten Bestandsgebäuden und neuen Einrichtungen - unter anderem einem Theater, Lehrgebäuden und einer Bibliothek - entstehen. Die Architekten beschreiben ihren Entwurf wie folgt:
„Durch eine neue Achsstruktur wird ein urbaner Campus entworfen, dessen Ordnung der Ausgangspunkt für die Anordnung der neuen Gebäude wie Theater, Lehrgebäude, Mensa, Sporthalle und Studentenzentrum sowie des unterirdischen Museums für fernöstliche Musikinstrumente ist. Neu und Alt werden so zusammengeführt, dass eine urbane Raumwirkung mit Plätzen, Gassen, Wegen, Straßen und Grünzonen als räumlichen Elementen entsteht. Architektur und städtebauliche Ordnung schaffen den Rahmen für die Entfaltung eines kreativen Spirits.
Das gläserne Theater bildet die nördliche Begrenzung des Campus. Eine transparente Hülle umschließt die Körper für den Theatersaal, die Bühne und das Entree des unterirdischen Musikinstrumente-Museums. Das Museum wird durch das große Foyer im Theater erschlossen.
Im Süden des Areals in Verlängerung der unter Denkmalschutz stehenden Gästeunterkunft entstehen die Sporthalle und das Studentenzentrum. Während die Sporthalle von einem flachen steinernen Kubus umschlossen wird, ragt das Studentenzentrum als Pendant zu der angrenzenden Hochhausarchitektur mit einem siebengeschossigen Turm in die Höhe und markiert den Schnittpunkt zweier Erschließungsachsen. Das Bibliotheks- und Mediengebäude erhält seine Fassadengliederung mit einfachen architektonischen Mitteln: Das zweigeschossige Sockelgebäude bindet das Bestandsgebäude in das Ensemble des Campus ein und schafft einen Sockel am Hauptplatz der Musikhochschule.“
Alle drei mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwürfe sollen bei der weiteren Planung des Konservatoriums berücksichtigt werden. Ob dies die Ausarbeitung einzelner Campusgebäude bedeutet oder zuerst ein weiterer Masterplan erstellt wird, ist derzeit noch nicht entschieden.