Das Royal Institute of British Architects (RIBA) hat am 16. Mai 2001 den diesjährigen Preisträger der „2001 Royal Gold Medal“ bekannt gegeben.
Die höchste Auszeichnung des Architektenverbandes geht an den französischen Architekten Jean Nouvel.
„In einer Zeit des falschen Scheins, der Imitation und des Zweifels“, besteche seine Arbeit durch „Klarheit und Finesse, durch Originalität und Poesie“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der 1945 in Fumel (Frankreich) geborene Nouvel studierte an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Er gehört zu den Mitbegründern der Bewegung "Mars 1976" und des Syndicat de l'Architecture.
Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören das 1987 fertig gestellte „Institut du Monde Arabe“ in Paris und das im letzten Jahr eröffnete Kongress- und Kulturzentrum in Luzern (BauNetz-Meldung vom 19.06.2000). Er wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter der Premio Borromini (BauNetz-Meldung vom 9.03.2000), der Architectural Record Prize (1990) und der Grand Prix de l'Architecture (1987). Auf der letzten Architektur-Biennale in Venedig wurde er mit dem Goldenen Löwen geehrt (BauNetz-Meldung vom 19.06.2000).
Erst im April 2001 wurde Nouvel mit der Planung eines Neubaus für das „Guthrie Theater“ in Minneapolis beauftragt (BauNetz-Meldung vom 4. 4. 2001), in Deutschland realisiert er derzeit den KölnTurm (BauNetz-Meldung vom 31.08.2000).
Die höchste britische Ehrung zur Förderung der Architektur wurde 1848 von Königin Victoria begründet. Sie wird jährlich an einen verdienten Architekten oder an eine Person vergeben, „deren Werk entweder direkt oder indirekt zum Fortschritt der Architektur“ beiträgt. Der Preis wird nicht für ein bestimmtes Projekt, sondern für ein Gesamtwerk vergeben. Zu den Preisträgern der Vergangenheit gehören neben Frank Lloyd Wright, Le Corbusier und Mies van der Rohe auch Renzo Piano, Tadao Ando, Norman Foster und Richard Rogers. Zuletzt erhielt Frank O. Gehry die Medaille.
Foto: RIBA/Lewis Baltz