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18.06.2008

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Bilbao-Effekt für Berlin

Investor soll Museum bauen


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Nach Presseberichten soll Berlin ein Museum für Gegenwartskunst am Humboldthafen in der Nähe des neuen Hauptbahnhofs erhalten. Den Berichten zufolge soll ein bislang noch nicht feststehender Investor das Museum bauen und bezahlen. Im Gegenzug erhält er das Recht, auf vier landeseigenen Baufeldern am Humboldthafen dichter bzw. höher zu bauen, als dort bisher vorgesehen.

Das Museum soll auf 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Sammlung eines bislang nicht genannten Privatsammlers aufnehmen. Der Entwurf für das Museumsgebäude soll in einem internationalen Architektenwettbewerb ermittelt werden; dazu werde der Investor verpflichtet. Berlin hofft damit auf eine „Attraktion und Aufwertung für Berlins Mitte“. Der Liegenschaftsfonds, der das Bieterverfahren für die Findung des Investors koordiniert, hat den Ausschreibungsunterlagen ein Foto des Guggenheim-Museums in Bilbao (Frank O. Gehry, 1993-97) beigelegt. „Ein dezenter Hinweis an die Investoren, um zu verdeutlichen, was Berlin sich wünscht“, so die „Welt“. Da kann man nur hoffen, dass auch andere Formensprachen als die Gehrys im Wettbewerb eine Chance haben.

Ende des Monats Juni 2008 soll das Bieterverfahren für die Vergabe der vier  Baufelder begonnen werden.


Kommentare
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4

Martin | 18.06.2008 22:37 Uhr

investorealarm

"Da kann man nur hoffen, dass auch andere Formensprachen als die Gehrys im Wettbewerb eine Chance haben."
Abgesehen von der selbstverstaendlichen Haesslichkeit von Investoren, offenbart dieser Satz einmal mehr den provinziellen Charakter der Berliner Architektenschaft und ihrer Schreiber. Es ist doch verwunderlich, dass Zaragossa eine Bruecke bekommt, die selbst fuer deutsche Architekten spannende Raeume entstehen laesst und zugleich die Maximaloede am Alexanderplatz weitergebaut werden kann. Dies beides am selben Tag der Mitteilung der Bauwelt. Etwas Mut zur Form waer sicher auch einmal in Berlin angebracht - und sei es durch einen Investor.

3

Dipl. Ing. E. Leipprand | 18.06.2008 18:47 Uhr

Bilbao für Berlin

Noch schlimmer.
Diejenigen, die in der Mehrwertmasse der vier Baufelder leben werden, aber dort nach demokratisch beschlossenem "Plan" eigentlich nicht leben sollten, sind genau diejenigen (Bürger/ Demokraten/ Betrogene), die das Museum indirekt bezahlen.
Wenn schon so hässliche Politgeschäfte, dann könnte Berlin auch diese städtebauliche Mehrwertmasse selbst verbuchen und das Museum als öffentlilche Einrichtung in Würde als Stadt-Berliner Projekt selbst bauen.
E. Leipprand

2

Joachim August | 18.06.2008 16:44 Uhr

Architektur

Auch wenn man sich wohl nicht gerade wünscht, dass es wieder F.O.G. baut, so wäre doch zu hoffen, dass sich ein "privater" Investor endlich einmal trauen wird ein Beispiel fortschrittlicher "Architektur" in Berlin entstehen zu lassen, um den Rittern der allzeit drögen berliner Museumsbaukunst zu zeigen das ihre Schaffenstage gezählt sind....

1

Peter | 18.06.2008 16:06 Uhr

Potsdamer Platz Effekt

Es ist zum heulen. Berlin verkauft und verkauft...seine Mitsprache bei der Stadtentwicklung. Erst werden die Grundstücke veräußert und dann ein vom Investor iniziierter Einladungswettbewerb durchgeführt. Der läd natürlich nur die üblichen Verdächtigen ein, oder er baut, was er will, siehe Alexa. Und was macht der Liegenschaftsfond? Er versucht die Wahl des Architekten und damit des Entwurfs zu beeinflussen, indem er Bildchen verschickt, mit der Hoffnung, dass das irgendwie in die Planung einfließen könnte. Berlin - arm und unsexy!

 
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