Die Berliner Künstlergruppe „inges idee“ hat das Parkhaus am Karlsplatz in Düsseldorf gepierct.
Die 1970 erbaute Großgarage mit einer charakteristischen wabenförmigen Lochfassade wurde zunächst frisch weiss gestrichen. Einige der sechseckigen Öffnungen wurden für plastische Interventionen genutzt. Die gefaltete Fassade trägt bereits dekorative Muster, die in dem Entwurf aufgenommen wird: Alle zehn Skulpturen, die beispielsweise „Goldkettchen“, „Uhrenarmband“ und „Rote Kette“ heißen, weisen eine Verbindung zu Körperschmuck auf und spielen auf Ringe, Ketten, Armreifen und Freundschaftsbänder an. Von diesen Dingen werden Form- und Farbgebung abgeleitet und als stark vergrößerte Objekte auf den Bau-Körper übertragen.
Dabei werden die Öffnungen der Fassade für Wicklungen und Umführungen dreidimensional genutzt. Sämtliche Skulpturen können sowohl als Komposition im Dialog mit der grafischen
Fläche der Fassade gesehen werden und als vergrößerte Schmuckobjekte. Sie umfassen anstatt den menschlichen Körper den Baukörper, womit Körper und Architektur, Privatsphäre und öffentlicher Raum kurzgeschlossen werden.
Die Arbeit will auch „augenzwinkernd den Ruf von Düsseldorf als Modestadt bestätigen“.
Zu der seit 1993 bestehenden Künstlergruppe gehören Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas Schmidt und Georg Zey. Auftraggeber war die IDR AG aus Düsseldorf.
Zum Thema:
www.ingesidee.de