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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Informationszentrum_in_Rotterdamer_Gericht_fertig_208064.html

16.05.2008

Ein großes Möbel

Informationszentrum in Rotterdamer Gericht fertig


Eine seltsame Bauaufgabe: Da sollte in einer öffentlichen, überdachten Passage von 17 Metern Breite, die sich im Gedbäudekomplex des Rotterdamer Gerichts befindet, ein Informationszentrum eingestellt werden. Als offizielles Sprachrohr des Gerichts soll es ein Anlaufpunkt für Bürger sein, die sich über Rechtsfragen informieren wollen. Gleichzeitig durften aber auch die Fußgängerströme durch diese Passage zur U-Bahn nicht behindert werden; und es sollte keine „Rückseite“ entstehen. Als Anmutung war einerseits Offenheit, andererseits Ernsthaftigkeit gewünscht worden.



Die Antwort des Atelier Kempe Thill (zwei deutsche Architekten in Rotterdam) ist ein vollständig durchsichtiger Baukörper mit niedrig gehaltenen Einrichtungselementen. Die Tiefe des Gebäudes wurde auf sechs Meter begrenzt, um den Durchgang nicht zu behindern. Die Architekten haben das Objekt weniger als kleines Gebäde, sondern eher als großes Möbel aufgefasst:



„Dies äußert sich erstens darin, dass die wenigen eingesetzten architektonischen Elemente vom Maßstab so groß wie möglich gestaltet wurden. Hierdurch erlangt das Gebäude trotz seiner kleinen Größe ein adäquates Maß an Monumentalität. Zweitens wurde eine für ein Gebäude ungewöhnlich präzise Detaillierung und Materialisierung angestrebt. Je kleiner die Bauaufgabe, in desto stärkerem Maße ist der Architekt gezwungen, die Exaktheit eines Uhrmachers zu erreichen. Drittens wurde eine maximale Integration von Installationen in bautechnische Konstruktionen angestrebt. Aufgrund der vollständigen Transparenz existieren beinahe nirgends informelle Zonen, wo Installationen und bautechnische Konstruktionen gewissermaßen „außer Sicht“ sind. Nahezu alles musste bis ins letzte Detail schlüssig und synthetisch vorgedacht und in Sichtqualität entworfen sein.“




Als Fazit formulieren die Architekten dieses Kleinods: „Das neue Informationszentrum präsentiert sich als ein auratisches und dennoch selbstverständliches Objekt. Innerhalb der Galeria wahrt es Distanz und Autonomie, ohne mit dem vielfältigen Kontext in Konkurrenz treten zu wollen. Durch seine Erscheinung hat es eine einladende Wirkung für die ansonsten eher abweisenden Gebäude des Rotterdamer Gerichts.“


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