Vom 6. bis 8. September 2006 findet in Halle an der Saale der 2. Internationale Kongress der IBA zum Thema „Stadt und Erbe: Geschichte als Zukunft der Stadt“ statt. Ziel ist eine „strategisch-pragmatische Position zur Frage des Erbes und seiner Bedeutung für schrumpfende Städte zu entwickeln, für die Entwicklungen in bestimmten IBA-Kommunen Referenzen sein können“. Der Kongress dauert zweieinhalb Tage: Der erste Abend steht im Zeichen eines „kulturellen Auftakts“; am Folgetag stehen Workshops im Mittelpunkt, deren Ergebnisse am Abschlusstag diskutiert werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Dier Veranstalter führen dazu weiter aus: „Drei IBA-Städte, Halle (Saale), Lutherstadt Eisleben und Quedlinburg, werden sich im Vergleich mit anderen europäischen Standorten mit dieser Thematik auseinandersetzen:
- Dabei thematisiert die größte Stadt Sachsen-Anhalts, Halle (Saale), den Balanceakt Doppelstadt zwischen der traditionsreichen Universitätsmetropole und der von Plattenbauten geprägten Chemiearbeiterstadt. Welche Entwicklungsstrategien sind mit dem Erhalt von Bauten der Nachkriegsmoderne verbunden? Kann ihr Erhalt in schrumpfenden Städten neue urbane Freiräume schaffen? In Frankreich wurde die Nachkriegsmoderne zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Osteuropa kennt man das Phänomen der Doppelstadt. Erfahrungen, die zur Diskussion stehen werden.
- Die Weltkulturerbestadt Quedlinburg debattiert über Varianten zum Erhalt der Stadt als Flächendenkmal unter Berücksichtigung der begrenzten staatlichen Finanzierungsmöglichkeiten und den oftmals inkompatiblen Voraussetzungen für die Privatwirtschaft. Kann sich eine Gesellschaft angesichts rückläufiger Finanzkraft und schrumpfender Bevölkerungszahlen den aufwendigen Erhalt von historischen Flächendenkmalen noch leisten? Dazu werden unter anderem die Position der UNESCO sowie Erfahrungen Portugals und Rumäniens auf dem Prüfstand stehen.
- In der Lutherstadt Eisleben wendet man sich der Rolle des Einzeldenkmals im Rahmen der Stadtentwicklung zu. Wie sehen die ästhetischen Ansprüche an städtebauliche Interventionen im Kontext dominierender Denkmale aus? Wie können moderne Bauten den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs in der Stadt verdeutlichen ohne das Erbe zu benachteiligen? Eine Thematik, die zahlreiche UNESCO-Weltkulturerbestätte beschäftigt. Zur Diskussion stehen u. a. Erkenntnisse aus Spanien.“
Der letzte Tag führt die Workshopergebnisse zusammen. Ein internationales Fachpublikum debattiert dazu in einem breiteren kulturell-wissenschaftlichen Diskurs.
Zum Thema:
Das vollständige Programm unter: www.iba-stadtumbau.de/