Das berühmte Hotel Sacher in Wien will dreißig neue Luxus-Suiten bauen und dafür das Haus um drei Geschosse ausbauen. Die Pläne für den Umbau wurden am 28. August 2003 auf einer Pressekonfernz in Wien vorgestellt. Das Traditionshaus hinter der Oper wird dafür das Maximum nach der Wiener Bauordnung ausschöpfen: Auf einem Zwischengeschoss und zwei Dachetagen sollen 2.550 Quadratmeter neue Fläche geschaffen werden. Auch ein Fitnessraum und Büroflächen werden darin untergebracht. Im obersten Dachgeschoss wird es eine Terrasse geben.
Kosten soll der Aus- und Umbau rund sechs Millionen Euro – in spätestens vier Jahren sollen die Arbeiten beendet sein. Eine Nacht in einer der neuen Suiten könnte dann rund 340 Euro kosten. Der Wiener Architekt Sepp Frank bezeichnete seinen Entwurf für den Aufbau als „klassische, ruhige Dachform“, die kaum merkbar in Erscheinung trete. Das oberste Geschoss sei so zurückversetzt worden, dass man es von unten kaum wahrnehme. Außerdem habe man die Pläne dem Denkmalamt frühzeitig mitgeteilt.
Dennoch gibt es Kritik an den Plänen. Die Wiener Landeskonservatorin Barbara Neubauer zeigte sich „tief betroffen, dass seitens der Stadt keine Reduktion an einem der sensibelsten Orte Wiens“ erzielt werden konnte: „Hier wird ein Denkmal massivst verändert.“ Das Hotel Sacher sollte unter Denkmalschutz gestellt werden - dann wäre laut Neubauer nur ein kleiner Aufbau möglich. Um mit der Bauordnung konform zu gehen, muss um eine Ausnahme beantragt werden und auch der zuständige Bezirk seine Zustimmung geben. Der hat bis heute noch keine Pläne vorgelegt bekommen.
Voraussetzung für die Umplanung war eine Vereinbarung mit dem Eigentümer der beiden Häuser zur Albertina hin. Seit November 2002 wurden mit der Magistratsabteilung für Stadtbildpflege verschiedene Varianten erarbeitet.
Das jetzt vorgestellte Projekt ist gekennzeichnet durch eine lineare horizontale Dachform, welche sich ruhig in die akzentuierte Dachlandschaft zwischen Oper, Goethehof und der Albertina einfügt. Das Projekt wurde vom Fachbeirat für Stadtplanung Ende Juli dieses Jahres zur Kenntnis genommen.