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13.08.2004
Kahlschlag
Hotel Rossija in Moskau wird abgerissen
Mit der Unterschrift des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow wurde am Dienstag, 10. August 2004, der Abriss von Europas größtem Hotel, dem Moskauer „Rossija“ beschlossen.
1967 war das Hotel gegenüber dem Kreml am Ufer der Moskwa von dem sowjetischen Architekten Dimitirij Tschetschulin erbaut worden – ein gigantomanes Prestigeprojekt der späten Chruschtschow-Zeit. Mit 3.170 Zimmern sprengte der riesige Gebäudeblock die Dimensionen des historischen Zentrums und war als „grauer Kasten“ bei der Bevölkerung auch nicht besonders beliebt. Komfort und Freundlichkeit sollen diesem Eindruck in nichts nachgestanden haben, wissen Korrespondenten zu berichten, deren Büros im westlichen Flügel des Hotels untergebracht waren.
Die Stadtverwaltung möchte anstelle des „Rossija“ hier ein Geschäftszentrum mit Hotelbetrieb und Tiefgaragen errichten. Ein Investor hierfür wird allerdings noch gesucht.
Wirklich Leid tun muss einem der Abriss nicht, doch beweist er einmal mehr, dass die Moskauer Stadtverwaltung einen verantwortungslosen Kahlschlag und Ausverkauf der Innenstadt fortsetzt. Vor kurzem wurde bereits das bekannte Hotel „Moskwa“ von Alexej Stschussew abgerissen, um es hinterher wieder zu „rekonstruieren“ (BauNetz-Meldung vom 22. 7. 2003) und, wie als offenes Geheimnis kolportiert wird, der historische Bau der Manege „warm abgerissen“ (BauNetz-Meldung vom 15. 3. 2004), um einem praktischeren Neubau mit historischen Gewand Platz zu machen.
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