Das Baseler Büro Herzog & de Meuron wird das Blanton Museum of Art für die University of Texas in Austin nicht bauen. Die Architekten hatten im Dezember 1998 ein eingeladenes Wettbewerbsverfahren einstimmig für sich entscheiden können (siehe BauNetz-Meldung vom 7. 1. 1999) und anschließend mit den Planungen begonnen.
Das Bauvorhaben sollte nach den Richtlinen des 1996 von Cesar Pelli erstellten „Campus Masterplan“ entwickelt werden, in dem Pelli forderte, klaren Bezug auf die bestehende Architektur des Campus zu nehmen. Da das Universitätsbauamt (Facility and Building Commitee) dies im Sinne eines stark historisierenden Baustils interpretiert, wurde ganz im Gegensatz zur einmütigen Empfehlung des Preisgerichts Kritik am Entwurf von Herzog & de Meuron laut. Nachdem trotz intensiver Diskussionen keine Annäherung der Positionen erzielt werden konnte und die Architekten sicher sein mußten, den Neubau nicht nach ihren Vorstellungen verwirklichen zu können, haben sie jetzt ihren Vertrag mit der Universität gelöst. Das hat Harry Gugger, Partner im Büro Herzog & de Meuron, auf Anfrage bestätigt. Aus Protest gegen die Politik des Universitätsbauamtes sei der Dekan der Architekturfakultät inzwischen von seinem Posten zurückgetreten, sagte Gugger weiter.
Nach seiner Einschätzung wird keine der Arbeiten aus dem Wettbewerbsverfahren zur Realisierung kommen. Vermutlich werde das Bauamt der Universität, beraten von Cesar Pelli, ein Architekturbüro auswählen. Kenner der Szene gehen angeblich davon aus, daß es sich dabei um ein amerikanisches, höchstwahrscheinlich sogar ein ortsansässiges Büro handeln wird.

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