Am 24. Mai 2007 wird im neuen Museumszentrum Mistelbach (MZM) in Niederösterreich das Hermann-Nitsch-Museum, das flächenmäßig größte monografische Museum in Österreich, eröffnet. Johannes Kraus und Michael Lawugger vom Wiener Büro „archipel architektur + kommunikation“ zeichnen für die Architektur verantwortlich.
Auf einer Ausstellungsfläche von 2.600 Quadratmetern in einem Hallenkomplex mit einer Gesamtlänge von 61 Metern wird in einer Erstpräsentation das umfassende Werk des österreichischen Künstlers Hermann Nitsch zu sehen sein. Neben der Präsentation von Nitschs Arbeiten wird das Gesamtwerk wissenschaftlich erforscht und dokumentiert.
Die Gemeinde Mistelbach hatte die Idee, Nitsch in seiner Heimat im Weinviertel ein eigenes Museum zu widmen. Mit der Weiterführung der Konzeption und planerischen Abwicklung wurden der Kurator Wolfgang Denk sowie das Wiener Architekturbüro archipel (Johannes Kraus, Michael Lawugger) beauftragt. Die Architekten haben das ehemalige Fabriksensemble zu einer klosterhaften Museumsanlage transformiert, die inhaltlich Menschen, Geschichte, Gegenwart und Landschaft des Weinviertels zum Thema hat.
Das Wechselspiel zwischen großen und kleinen, niedrigen, langen und hohen, offenen und geschlossenen Innen- und Außenräumen ist Konzept und Teil der laut Architekten „prozessorientierten Raumdramaturgie“.
Die Architektur stelle zwar den Anspruch, das Gesamtkunstwerk von Hermann Nitsch zu unterstützen, trete aber mit archaischen Formen bewusst in den Hintergrund.
Mit dem Museum wird der erste vollendete Bauabschnitt im neuen Museumszentrum Mistelbach, das auf dem Industriegelände der ehemaligen Pflugfabrik Heger errichtet wird, eröffnet. Die Gesamtfläche des dreiteiligen Museumskomplexes beträgt 6.116 Quadratmeter. Die Eröffnung der „Lebenswelt Weinviertel“ ist für Oktober 2007 geplant. Die dritte und letzte Teileröffnung findet mit dem Internationalen Messwein-Archiv im Frühjahr 2008 statt. Bis Sommer 2008 wird auch der Dionysische Themenweg, der das Museumszentrum Mistelbach mit dem Weinviertelfries „Gemischter Satz“ von Heinz Cibulka verbindet, fertiggestellt sein.
Die zukünftige Infrastruktur des neuen Museumszentrums Mistelbach, die auch unabhängig von den Öffnungszeiten der Ausstellungshallen zugänglich sein wird, beherbergt einen Museumsshop, ein Café-Restaurant, eine Vinothek, ein multimediales Auditorium und Räume für kulturelle Sonderveranstaltungen. Ebenfalls im Museumszentrum Mistelbach untergebracht ist die Niederösterreichische Malakademie.
Eröffnung am 24. Mai 2007, 18 Uhr, im Museumszentrum Mistelbach,
Waldstraße 44-46, Mistelbach, Niederösterreich; Tel. 0043-(0)2572-20719.
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sverris | 24.05.2007 16:17 Uhrnitsch
ich würde kein museum bauen für einen lebenden künstler, und schon gar nicht für nitsch. manche sachen von dem ("Orgien-Mysterien-Theater" etc.) sind einfach ein katastrophe, bloße wiederholungen brutaler verhältnisse...