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Indien besinnt sich auf seine international-avantgardistische Rolle in der Architektur und verpflichtet das Basler Büro Herzog & de Meuron zum Bau eines Kunstmuseums in Kalkutta. Der Vertrag zwischen der Architekturfirma, dem Privatbetrieb Kolkata Museum of Modern Art KMOMA und der westbengalischen Regierung wurde am 12. Mai 2008 unterzeichnet, wie die Indian Times heute meldet. Ähnlich wie einst Le Corbusier Chandigarh in den fünfziger Jahren zur Landmarke und Pilgerstätte von Architekturtouristen werden ließ, erhofft man sich eine starke Ausstrahlungskraft von dem Neubau, zu dem bisher kein Entwurf vorliegt.
Das Museum soll auf einem rund vier Hektar großen Grundstück in New Town of Rajahat am Rande der Metropole entstehen. Eine Nationalgalerie, Westliche Galerien, Fernöstliche Galerien sowie eine Akademie sind geplant; die Landessammlung der Kunst des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart soll hier gezeigt werden. 50 Millionen Dollar (rund 32 Millionen Euro) sind für das Projekt veranschlagt, die Ausführung wird von dem indischen Büro S.K. (Delhi) übernommen, HdM übernimmt nach der Planung lediglich die Überwachung. HdM-Partner Harry Gugger, der den Vertrag unterzeichnete, sagte, er würde lieber selbst in der Stadt arbeiten, seine Firma sei ein „Kontrollfreak“. Er bedauerte, dass Städte heutzutage ihre Eigenart verlieren würden, versicherte aber, dass es für ihn eine Herausforderung sei, das Museum zu einer „Kalkutta-spezifischen“ Landmarke in New Town zu machen.