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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Hascher_Jehle_gewinnen_Kleinen_Schlossplatz_in_Stuttgart_5935.html

14.10.1999

Keine Experimente

Hascher + Jehle gewinnen „Kleinen Schloßplatz“ in Stuttgart


Das Berliner Architekturbüro Hascher + Jehle ist der endgültige Sieger im Architekturwettbewerb für den Kleinen Schloßplatz in Stuttgart. Das wurde am Abend des 13. Oktober 1999 nach mehrstündigen Beratungen der Jury unter Vorsitz von Max Bächer (Darmstadt) bekanntgegeben. Im Mai dieses Jahres war der Entwurf gemeinsam mit den Arbeiten von Hanno Chef (für Heinle, Wischer und Partner, Berlin) und Johann Überlackner (für Berndt, Prokosch & Trögle, ebenfalls Berlin) vom Preisgericht in einer ersten Preisgruppe plaziert und zur weiteren Bearbeitung in einem offenen Verfahren vorgeschlagen worden (siehe BauNetz-Meldung vom 22. 5. 1999).
Mit einem alles andere als einmütigen Ergebnis von 16 zu 11 Stimmen, das kontroverse Diskussionen vermuten läßt, hat sich das Preisgericht jetzt für die klarste und schnörkelloseste Variante unter den drei Finalteilnehmern ausgesprochen. Rainer Hascher und Sebastian Jehle - beide übrigens aus Stuttgart stammend - sehen für den Kleinen Schloßplatz zwei orthogonale, in Glas gehüllte Baukörper vor. Kunst und Kommerz, also die Galerie der Stadt Stuttgart und das geplante „Handelshaus“, sind somit getrennt voneinander untergebracht, wobei der Galerie der exponiertere Platz unmittelbar an der Königstraße zugedacht ist.
Hanno Chef hatte zwei linsenförmige Museumsbauten im hinteren Teil des Platzes und einen an das bestehende Wittwer-Haus angelagerten Riegel für die kommerzielle Nutzung vorgeschlagen. Johann Überlackner hatte beide Bereiche in nur einem, eher flachen und s-förmig gewundenen Körper untergebracht, der sich von der Königstraße bis zur Friedrichstraße erstrecken sollte.
Max Bächer und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster äußerten sich zuversichtlich, daß mit der prämierten Arbeit eine realisierbare Lösung für den problemtischen und äußerst sensibel zu behandelnden Bereich in der Stuttgarter Innenstadt gefunden worden sei. Er gewährleiste durch seine Maßstäblichkeit und die zu erwartende hohe Aufenthaltsqualität eine Aufwertung der bisher vernachlässigten Stadträume. Für die Galerie werden den überarbeiteten Plänen zufolge etwa 12.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, für die kommerzielle Nutzung knapp 10.000.
Nachdem man sich in Stuttgart eigentlich schon jahrzehntelang den Kopf über die „Problemzone" Kleiner Schloßplatz (siehe Bauwelt 25 / 1999) den Kopf zerbrochen hat, soll es nun richtig schnell gehen: Bereits für Ende des Jahres 2002 sieht eine optimistische Prognose des Oberbürgermeisters die Eröffnung der Galerie vor...

Ein weiteres Modellfoto ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: Hascher + Jehle).


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