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02.03.2006
Biker, Rocker und schwere Jungs
Harley-Museum in Milwaukee geplant - mit Kommentar
Am 24. Februar 2006 wurden in Milwaukee/Wisconsin, dem Hauptsitz der legendären Firma Harley Davidson, Pläne für den Bau eines Harley-Museums vorgestellt.
Entworfen haben die drei Gebäude mit zusammen 13.000 Quadratmetern Fläche Pentagram Architecture (New York) und Hammel Green Abrahamson aus Milwaukee. Landschaftsarchitekt ist Tom Oslund aus Minneapolis.
Das 95 Millionen US-Dollar teure Museum wird auf einem 20 Hektar großen Gelände gebaut, das die Firma der Stadt unlängst abgekauft hat und das sie von einem Industriegebiet in einen Vergnügungspark verwandeln will.
Das Museum zeigt Leckerbissen der Motorradgeschichte wie Elvis Presleys KH Model von 1956 und die berühmte „Serial Number One“ aus dem Jahr 1903. Etwa 350.000 Besucher werden pro Jahr erwartet.
Die drei rechteckigen Bauten enthalten das Museum, ein Archiv und ein Kulturzentrum mit Laden und Restaurant. Verbunden werden die Häuser mit gläsernen Skywalks.
Das langgestreckte Museum am Menomonee Canal hat schwarze Klinkerfassaden. Eine gläserne Vorhangfassade entlang der 5th Street wird unten transparent und oben transluzent gestaltet. Vier Stahlrahmenwerke auf dem Dach nehmen u.a. ein riesiges Harley-Logo auf.
Als Inspiration diente den Architekten die Industriegeschichte des Ortes, besonders das Bauhaus-hafte Lager der Central Steel & Wire Co. an der 6th Street.
Passend zu den rechteckigen Gebäuden wird ein rechteckiges Wegesystem hergestellt, das das lange unterbrochene Straßenraster Milwaukees wieder herstellt. Einige Straßen werden erstmals öffentlich zugänglich gemacht.
Der Baubeginn soll Mitte 2006 sein, die Fertigstellung ist für Sommer 2008 geplant.
Kommentar der Redaktion:
Milwaukee, die trotz ihres indianischen Namens wohl deutscheste Stadt Amerikas, kann eine neue Attraktion wie das Harley-Museum gut gebrauchen. Bisher stand die Stadt am Lake Michigan nicht nur im Schatten der großen Schwester Chicago, auch ihre schlechten Biere wie „Pabst“ und „Schlitz“ - ein Erbe der deutschen Siedler -, haben der Stadt zusammen mit ihrem berühmtesten Sohn, dem notorischen Massenmörder Jeffrey Dahmer, kein gutes Image eingebracht. Das neue Museum für die glänzenden, in aller Welt beliebten Harleys ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Biker, Rocker und schwere Jungs, es betreibt darüber hinaus sogar Stadtreparatur!
Ulf Meyer
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