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01.06.2005

Erfinder der Behutsamkeit

Hämer gibt sein Archiv an die UdK Berlin


Hardt-Walterr „Gustav“ Hämer, „Erfinder der behutsamen Stadterneuerung“, übergibt seine Pläne, Akten, Fotos und Modelle an die Universität der Künste in Berlin. Das Archiv dokumentiert umfassend Hämers Wirken als Architekt, Stadtplaner und Lehrer.

Hardt-Waltherr Hämer studierte Architektur an der damaligen Hochschule der Künste (HdK) Berlin. 1951, noch während seines Studiums, baute der 1922 geborene Hämer die Schifferkirche im Ostseebad Ahrenshoop. Seit den 50er Jahren profilierte er sich als Theaterarchitekt. Sein Theater in Ingolstadt von 1966 ist das jüngste Baudenkmal Bayerns.

1967 wurde Hämer an die HdK Berlin berufen und richtete dort den Forschungsschwerpunkt „Stadterneuerung“ ein. Er griff Impulse des Studentenprotestes auf, indem er sich für die Rettung alter, vom Abriss bedrohter Bausubstanz einsetzte.
„Kaputte Stadt retten!“ lautete seine Formel. Die Erneuerungen des „Block 118“ in Berlin-Charlottenburg sowie von Quartieren in Kreuzberg während der Internationalen Bauausstellung (IBA) 1984/87 hatten Modellcharakter. Seit 1979 war Hämer Planungsdirektor der IBA-Alt. 1986 gründete er die „Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung” (S.T.E.R.N.).

Die Übernahme des Archivs ist verbunden mit einem Forschungsprojekt zum Schaffen Hämers unter der Leitung von Michael Bollé und Alfred Grazioli. Im Januar 2006 sollen erste Ergebnisse in einer Ausstellung und einem Symposium präsentiert werden, die aus Anlass des 40. Geburtstages des Theaters Ingolstadt stattfinden sollen.


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