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18.03.1998
Glückwünsche an Ironimus
Gustav Peichl wird siebzig Jahre alt
Würde er an unserer Stelle stehen, er würde sich den Glückwunsch zum heutigen Festtag zeichnen: Wahrscheinlich säße er mit seiner Reißschiene und spitzem Stift in einem karierten Jackett auf einem fernen Planeten und würde sich durch die große Brille den Globus anschauen. Auf Wien würde er als erstes blicken, die Stadt, in der am 18. März 1928 geboren wurde. Schnell wären viele markante Orte ausgemacht, die er in seinem Leben bebaut hat: in Österreich die ORF-Landesstudios Salzburg, Linz, Innsbruck und Dornbirn (1969–72), die ihm erstes internationales Renommee einbrachten und ihm bis heute selbst die liebsten Bauten sind; die berühmte Phosphatkläranlage in Berlin (1985), die Erweiterung des Städel in Frankfurt (1990) und sein Opus Magnum, die Bundeskunsthalle Bonn (1992). Auf zwei junge Projekte würde er von oben nur durch Baustaub blicken können: zum einen auf den derzeitigen Umbau der Münchner Kammerspiele, zum anderen auf den Kindergarten des Deutschen Bundestages, der momentan in Berlin entsteht. Aber gerade auch Ungebautes würde er vor seinem Auge vorbeiziehen lassen: Beobachtungen aus seinem politischen und kulturellen Umfeld, die der Architekt zeitlebens als Karikaturist unter dem selbstgegebenen Pseudonym Ironimus angestellt hat. Uns bleibt nur, ihm mit diesen paar Buchstaben alles Gute zu wünschen.
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