Der österreichische Architekt Günther Domenig feiert am 6. Juli 1999 seinen 65. Geburtstag. Der 1934 geborene Grazer, der nach seinem Studium an der örtlichen TH ab 1959 in Deutschland und Österreich arbeitete, wurde mit seinen Bauten für die Pädagogische Akademie der Diözese Graz-Seckau und das Kirchenzentrum Oberwart (beide 1965-1969) bekannt. Beide Projekte entstanden in der 1973 endenden Büropartnerschaft mit Eilfried Huth.
Domenig wendet sich mit seiner Architektur gegen den rein funktionalen Formanspruch der klassischen Moderne und ihrer Nachfolger, indem er Materialien wie Sichtbeton skulptural-expressiv verwendet und den organischen Charakter des Gebauten nach außen trägt. Er erhielt für seine Arbeiten internationale Anerkennung (Biennalen in Paris und Venedig) sowie zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Seit 1980 ist Domenig Professor an der TH Graz.
Weitere Bauten des Österreichers, der maßgeblichen Einfluß auf die „Grazer Schule“ nahm, waren die Mensa der Schulschwestern, Graz (1973-77), die Filiale der Zentralsparkasse Wien in der Favoritenstraße (1975-79), das Forschungs- und Rechenzentrum für die Vöst-Alpine-AG in Leoben (1980), das Landeskrankenhaus Bruck / Mur (1987-93) und das Wasserkraftwerk bei Unzmarkt (1990).