Am 14. April 2005 wurde in Potsdam der Grundstein für die Rekonstruktion der barocken Garnisonkirche gelegt, die Philipp Gerlach 1730-35 gebaut hatte.
Die Kassette mit der Grundstein-Urkunde wurde in einen der beiden bereits bis zu einer Höhe von 1,50 Meter wieder aufgemauerten Innenpfeiler der Heilig-Kreuz-Kapelle am Turm der Garnisonkirche eingebracht.
Die Kirche war im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt und im Jahr 1968 von der DDR-Regierung gesprengt worden. Motiv des Abrisses war damals die historische Bedeutung der Garnisonkirche am „Tag von Potsdam“: Am 21. März 1933 hatte Reichspräsident Hindenburg hier Hitler per Handschlag als „Führer“ anerkannt.
Nach der Wende wurde der Ruf nach einem Wiederaufbau der Kirche laut. Inzwischen gibt es diverse Vereine, die sich für die Rekonstruktion des Barockbaus einsetzen, auch die evangelische Kirche steht dahinter.
Einig sind sie sich alle jedoch nicht: Der Verein „Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel“ (TPG) beispielsweise stieg im März 2005 aus dem Vorhaben aus, da er die Nutzungspläne der evangelischen Kirche und auch den von der Kirche favorisierten Ersatz des früheren „Preußenadlers“ auf dem Turm durch ein Kreuz ablehnte. Einige der Spender des Vereins - die TPG hatte immerhin bereits 6,5 Millionen Euro gesammelt - wollen jetzt ihr Geld von der TPG zurückhaben bzw. ihre Spende zu Gunsten des Wiederaufbaus umgeleitet wissen.
Die Fertigstellung der Garnisonkirchenrekonstruktion ist zum 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 geplant, die Kosten sind mit rund 65 Millionen Euro veranschlagt.