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10.04.2002
Signalcharakter
Grundsteinlegung für Umweltbundesamt in Dessau
Im Beisein von Bundesumweltminister Jürgen Trittin wurde am 10. April 2002 der Grundstein für den Neubau des Umweltbundesamtes im Dessauer Gasviertel gelegt. Bei dem vom Berliner Büro Sauerbruch & Hutton entworfenen Gebäude handelt es sich um ein Modellprojekt der Behörde: Obwohl besonders umwelt- und gesundheitsverträglich, soll das Gebäude nicht teurer als ein herkömmlicher Bau sein. Die Architekten hatten mit ihrem mäanderförmigen Entwurf 1998 den Wettbewerb für das Projekt gewonnen hatten (BauNetz-Meldung vom 25.05.1998).
Der Neubau am Dessauer Hauptbahnhof ergänzt denkmalgeschützte Gebäude, darunter den Wörlitzer Bahnhof, der seit 6. Oktober 2000 Sitz des Aufbaustabes des Umweltbundesamtes ist (BauNetz-Meldung vom 05.10.2000). Insgesamt werden der Behörde mit dem Neubau rund 18.000 Quadratmeter Hauptnutzfläche zur Verfügung stehen.
Das neue Verwaltungsgebäude soll in Bezug auf ökologisches Bauen Signalcharakter haben: Neben Erdwärmetauschern verfügt der Bau auch über Solarkollektoren für die Kälteerzeugung und Photovoltaikanlagen. Insgesamt können die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung an den Heizenergieverbrauch um 50% unterschritten werden. Auch die Baumaterialien wurden nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt: Für das Haupttragwerk ist Beton, für die Fassadenkonstruktion und -verkleidung schutzmittelfreies Holz vorgesehen; Im Innern dominieren Holz, Glas und Linoleum oder Naturkautschuk. Die Baukosten werden mit rund 68 Millionen Euro angegeben.
Die Besucher werden das Gebäude über das Forum betreten. Von hier aus werden alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen, wie die Bibliothek, ein Hörsaal und Seminarräume erschlossen. Ein Durchgang gewährt Einblick in das von einem Faltdach überspannte Atrium, das als Kommunikationszentrum und Raum für informelle Arbeitsformen dient und die nicht-öffentlichen Bereiche erschließt.
1992 hatte die unabhängige Föderalismuskommission des Deutschen Bundestages beschlossen, das Umweltbundesamt von Berlin nach Sachsen-Anhalt zu verlagern. Der Standort Dessau wurde im Mai 1996 durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages gesetzlich festgelegt.
Der Umzug der rund 800 Mitarbeitern von Berlin nach Dessau ist für Ende 2004 vorgesehen. Lediglich die Laborgebäude des Amtes bleiben in Berlin.
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