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18.03.2004
Tunnel weg, Mahnmal bleibt
Grundstein für Tiefgarage Unter den Linden in Berlin
Am 17. März 2004 wurde in Berlin-Mitte die Grundsteinlegung für eine Tiefgarage unter dem Bebelplatz gefeiert. Das Bauwerk, das eine Fläche von 7.000 Quadratmetern einnimmt und Platz für 450 Fahrzeuge bieten wird, liegt in unmittelbarer Nähe so prominenter Einrichtungen wie der Staatsoper, der Hedwigskathedrale und der Humboldt-Universität. Der Bau der Tiefgarage soll den benachbarten Prachtboulevard „Unter den Linden“ vom ruhenden Verkehr entlasten. Dort wird nach den bevorstehenden Umbaumaßnahmen nicht mehr geparkt werden können.
Die Tiefgarage, die kein besonderes architektonisches Interesse für sich beanspruchen kann, war lange umstritten, weil ihr unter dem Bebelplatz der Lindentunnel und das Mahnmal zur Bücherverbrennung im Weg lagen.
Der Lindentunnel, ein 1914-1916 gebauter, stillgelegter Straßenbahntunnel, der die „Linden“ unterquert, war noch bis vor wenigen Jahren in voller Länge erhalten und wurde einige Jahre von dem Künstler Ben Wargin bespielt. Dann wurde die Tunnelrampe am Maxim-Gorki-Theater zugeschüttet. Nun wurde für die Tiefgarage auch das andere Tunnelende unter dem Bebelpatz beseitigt.
Erhalten bleiben konnte dagegen das von Micha Ullmann im Jahre 1995 gestaltete unterirdische Mahnmal, das an die Bücherverbrennungen von 1933 erinnert. Dieses bleibt in situ am Bebelplatz erhalten.
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