Die Possehl-Stiftung feierte am Freitag, den 15. Juni 2001 die Grundsteinlegung für die Kunsthalle St. Annen in Lübeck. Das neue Ausstellungsgebäude wurde von dem Hamburger Architekten Ingo Siegmund entworfen, der den entsprechenden Wettbewerb 1998 für sich entschieden hatte.
Die Kunsthalle ist ein Erweiterungsbau für das historische St. Annen-Museum und soll die Funktion einer Galerie für zeitgenössische Kunst übernehmen.
Das St. Annen-Museum ist in einem ehemaligen Kapuzinerkloster untergebracht, wobei die Fläche der zugehörigen Annenkirche und des vorliegenden Hofes nun der Kunsthalle gewidmet wurden.
Neben knapp 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind hier auch Kommunikationsräume für Vorträge und Lesungen vorgesehen - insgesamt wird eine Nutzfläche von rund 1.500 Quadratmetern geschaffen.
Der Entwurf basiert auf der Einbeziehung aller Baustile, die sich im Verlauf der Jahrhunderte in der Kirche versammelt haben - so wird bspw. die dreischiffige Gliederung der Kirche im Erdgeschoss beibehalten. Die Architekten wollten "die alten Steine dazu bewegen, in einen leisen, unaufdringlichen Dialog mit den neuen zu treten". Die klare Kubatur, die sich durch den Aufbau zweier weiterer Geschosse ergibt, verweist mit dem runden Abschluss im Nordwesten auf den Chor der früheren Kirche. Dieses Volumen ragt aus dem eingeschossigen Bau heraus, der den ummauerten Hof bis zur Klosterpforte fast vollständig auffüllt.
Durch die geschickte Einbindung der historischen Bausubstanz kann der Neubau sehr kostengünstig realisiert werden, voraussichtlich werden 10 Millionen Mark für die neue Kunsthalle aufgewendet. Die alten dicken Mauern sollen als Absorbtions- und Speichermasse für ein stabiles Raumklima sorgen und eine Klimaanlage überflüssig machen.
Eine Modellaufsicht ist als Zoom-Bild hinterlegt (Quelle: KPS-Architekten)