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30.08.2005
Drei Körper, drei Fassaden
Grundstein für Deutsche Botschaft in Warschau
Im Beisein von Polens Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski und Bundespräsident Horst Köhler wurde am 30. August 2005 die Grundsteinlegung für die deutsche Botschaft in Warschau gefeiert. Der Neubau entsteht nach den Plänen des Berliner Architekten Holger Kleine, der im Jahr 2002 in der zweiten Phase des entsprechenden Wettbewerbs die Konkurrenz gewinnen konnte (BauNetz-Meldung vom 8. 7. 2003).
Für den Neubau der Botschaft wurde 1997 ein Grundstück in bester Lage erworben. Das parkähnliche Gelände mit altem Baumbestand liegt am Rande des Łazienki-Parks, nur zwei Häuserblöcke vom Sejm entfernt.
Der Neubau umfasst Kanzlei, Konsulat und Botschafterresidenz. Kleines Entwurf bildet diese drei Funktionen in einer Komposition aus drei Baukörpern mit drei unterschiedlichen Fassaden ab. Mittels begrünter Wände, einer Exedra und einer großen Dachterrasse verschränken sich Garten und Gebäude auf vielschichtige Weise. Der Entwurf wird zu einer Hommage an den benachbarten Park und dessen Schlösserarchitektur.
Innovativ in der Materialanwendung ist zum einen die Glasfassade, in der massive Brüstungen und Wandpartien mit reflektierendem Strukturglas verkleidet werden, dessen Erscheinung sich je nach Sonnenstand, Wetterlage und Betrachterstandpunkt wandelt. Es erlaubt eine leichte, gläserne Erscheinung des Gebäudes trotz relativ großer, raumklimatisch günstiger Speichermassen. Innovativ ist zum zweiten die durchgefärbte Sichtbetonfassade, deren Blattmuster den Bewuchs der Rankgewächse vorwegnehmen, sie vervollständigen, durchschimmern lassen und in jahreszeitlichem Wechsel abbilden.
Die Übergabe an den Nutzer ist für den Jahreswechsel 2006/2007 und die Fertigstellung der Außenanlagen, die von Topotek 1 (Berlin) entworfen wurden, für den Sommer 2007 geplant.
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