Am 7. Juni 2008 erhielt Joachim Schürmann in der Münchner Residenz den Großen BDA-Preis . Seine 1998 verstorbene Frau Margot wurde posthum geehrt. Damit würdigt der BDA das Lebenswerk der Kölner Architektenpaars, das „mit dem Prinzip der Einfachheit in Material und Struktur eine überragende ästhetische Atmosphäre erreicht“ (Laudatio).
Der in loser Folge vergebene Preis wurde 1964 erstmals verliehen, damals an Hans Scharoun. In der Folge erhielten ihn unter anderem Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann und Oswald Mathias Ungers. Die Jury, in der unter anderem Michael Frielinghaus, Hubertus Adam und Arno Lederer saßen, begründete ihre Entscheidung wie folgt:
„Der Reichtum an Nuancen, die feine Abstimmung von Schattierungen, die sichere Balance von Raum, Licht und Material in ihren Gebäuden zeugen von einer Handlungsweise, die sich durch Sensibilität und Zurückhaltung auszeichnet. Diese Wertekategorien in ihrem Schaffen zeigen sich ebenfalls in dem disziplinierten Städtebau, der formale Fragen in moderner Form löst und zugleich ein klares Bekenntnis zum sozialen Engagement formuliert. Beispielhaft für die architektonische Haltung der beiden Architekten steht die Restaurierung der romanischen Kirche Groß St. Martin in Köln und die Planung des angrenzenden Wohnviertels im Verständnis der Moderne: Mit Rücksicht und Besonnenheit fügen sie Neues zu Altem und begründen so ein Verständnis im Umgang mit der baulichen Substanz der Stadt.
Dass Baukultur auch bedeutet, einen langen Atem zu haben und sich nicht von Rückschlägen beirren zu lassen, zeigt der Neubau der Deutschen Welle in Bonn. Joachim und Margot Schärmann sind trotz öffentlicher Kritik ihrer Verantwortung als Architekt nachgekommen und haben im Ergebnis ein überragendes Gebäude geschaffen. Dieser Bau zeigt exemplarisch, wie ein subjektiver Gestaltungsanspruch die soziale Pflicht zur Ästhetik einlöst und zum angenehmen Gebrauch führt.“
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HamburgAltona | 14.06.2008 15:00 UhrÄsthetik?
Komisch nur, dass die Preisverleihung in der Münchner Residenz stattfand. Warum nicht in irgendeinem Turnhallenbau von Martin Gropius. Drinnen über Ästhetik schwafeln und draussen Hässlichkeit produzieren. Tja, Preise die die Welt nicht braucht.