Die sächsische Landesregierung hat vergangene Woche beschlossen, bis zum Jahr 2002 für den Umbau und die Sanierung des Grassimuseums 36 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen.
In dem 1925–27 errichteten Komplex, der in einem extrem schlechten baulichen Zustand ist, sind das Museum für Kunsthandwerk, die Musikinstrumentensammlung und das Museum für Völkerkunde untergebracht. Aus dem Büro David Chipperfield (London) liegen seit längerem Pläne für die Instandsetzung und den Umbau des bedeutenden Baudenkmals vor. Allerdings hatte es immer wieder Diskussionen darüber gegeben, wie die anfallenden Sanierungskosten zwischen der Stadt Leipzig, dem Land Sachsen und dem Bund aufzuteilen seien.
Mit dem Sanierungsbeschluß sind offensichtlich auch Überlegungen vom Tisch, auch noch das Bildermuseum im Grassi-Komplex unterzubringen. Diese Variante war von einigen Landespolitikern befürwortet worden, um den teuren geplanten Neubau am Sachsenpatz, für den erst im November 1997 eine Wettbewerbsentscheidung gefallen war, einzusparen.
Um für das neue Museum nach einem Entwurf der Berliner Architekten Hufnagel-Pütz-Rafaelian grünes Licht geben zu können, wartet die sächsische Regierung auf eine verbindliche Zusage des Bundes, ein Viertel der Gesamtbaukosten in Höhe von 120 Millionen Mark zu übernehmen.
Meldung vom 12. 11. 1997