- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
08.12.2006
Die letzte Meldung
Gold! Gold! Stimmann holt Gold!
4
P.Maikäfer - p.maikaefer@myfaz.net | 12.12.2006 10:50 Uhr@ Benedikt Hotze- Man kann eben nicht nicht kommunizieren...
....lautet ein gängiger Grundsatz in der Werbung...,-)) Mir ist durchaus bekannt, dass in der Öffentlichkeitsarbeit meist Kommunikations- und andere Geisteswissenschaftler tätig sind. Diese brauchen aber als Futter ein Mindestmaß an inhaltlicher Hintergrundinformation, um entsprechende Inhalte vernünftig zu kommunizieren. Ein guter Konzeptioner bemüht sich hierum in Eigeninitiative.
Nun sind meine Erfahrungen mit der Pressestelle der TU nicht derart schlecht wie anscheinend die Ihrigen. Meine kurze Ersatz-Nachfrage nach den Hintergründen der Ehrung erbrachte nach ca. 3 Stunden folgende Rückkopplung der Leiterin:>>Der Präsident selbst, Prof. Dr. Kurt Kutzler, war der Initiator. Hintergrund war, dass Herr Stimmann mit Aufgabe seines Amtes nun auch als Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Kuratorium der TU Berlin ausscheidet. In dem Kuratorium hat er auf vielfältige Art und Weise über viele Jahre sich für die Belange der TU Berlin eingesetzt. Ich hoffe, Ihnen damit ein wenig geholfen zu haben. Viele Gruesse<< Ich gehe mal davon aus, da spielt die Durchsetzung des Neubaus der Hauptbibliothek neben anderen Initiativen eine Rolle. Und was wird in Ihrer 'Goldenen Meldung' zur Stimmann-Ehrung in der Tendenz wohl wesentlich kommuniziert? Eher das finale Aufgeben jegliche Kommunikation mit den Verfemten und Stigmatisierten, alles doch ein wenig zu sehr archaisch... Ab dieser Grenze spielen eben Haltungen eine Rolle, die nur der Teilnahme über das Einvernehmen bedürfen und nicht mehr der Auseinandersetzung. Ist das aber für den Leser wirklich informativ oder wenigstens amüsant, wenn er am blühenden Ego des Autors teilhaben darf? Dabei lässt sich sicher vortrefflich über die Resultate der Ära Stimmann und über den Sinn solcher Ehrungen im Kreis der Honorigen streiten- aber eben nicht im Stil von 'böse, böse 22m Traufe'... Denn im Prinzip brauchen wir eben gewiss weniger schrumpfende Städte als nachwachsende Einsichten im offenen Diskurs...
3
Benedikt Hotze / BauNetz-Redaktion | 10.12.2006 22:22 Uhr@ Peter Maikäfer
Sie glauben im Ernst, dass die Pressestelle der TU (die nichts mit Architektur zu tun hat), verwertbare Auskünfte über den Hintergrund dieser Ehrung hätte geben können?
Die Pressestelle hätte uns vielleicht die Pressemitteilung vorgelesen - nur: Die lag uns ja bereits vor ;-)
2
Peter Maikäfer - p.maikaefer@myfaz.net | 09.12.2006 12:38 UhrBeissen ohne Biß...
Die Meldung muss ja alle gängigen Beißreflexe basierend auf sehr einfachen Denkmustern in Teilen der Zunft wieder aktivieren. Wenn man es geschafft hat so zum unerschütterlichen Feindbild zu avancieren wie Stimmann- bei allem Kopfschütteln über sein oft gezeigtes persönliches Auftreten (aber Egomanie ist doch wohl allgemeines Hauptfach im Grundstudium), wird man doch zum Charakterkopf in der ansonsten weitgehend glattgebürsteten beruflichen und politischen Szene. Fachlich hat er es jedenfalls wenigstens in vielen Situationen geschafft, einem Postulat Wirkung zu geben: Dem Städtebau die Regel, der Architektur die Freiheit, einer Maxime, die schon von Martin Wagner energisch vertreten wurde.
Wie die TU nun ihre Ehrung rechtfertigt, wüsste man wirklich gerne. Vielleicht hätte die Redaktion doch mal ein Telefongespräch mit der Pressestelle investieren sollen, als die gängige Distanz und schon etwas sehr abgenutzte Polemik hervorzukramen. Damit wäre einer informellen Versachlichung doch schon sehr geholfen.
5
Till Wöhler | 16.12.2006 15:16 Uhr@ Peter Maikäfer
Die Meldung beleuchtet ein alltägliches Problem, mit dem sich der Autor (und seine Kollegen) in der Meldungsredaktion des BauNetz herumschlagen müssen: Pressestellen öffentlicher Einrichtungen im Bausektor (Hochschulen, Bauverwaltungen etc.) senden mehrmals wöchentlich Pressemitteilungen, die auch Personalia beinhalten - in der Hoffnung, dass prominente Namen darin genügen, um zur Meldung zu werden. Das hat dieses Mal zwar funktioniert - nur eben nicht wünschgemäß.
Die Meldung zeigt dreierlei auf: 1. dass nicht alles Gold ist, was glänzt, 2. dass es sich lohnt, genau hinzusehen, und 3. dass es so etwas wie heilige Kühe für den Autor nicht gibt.
Gegenseitige Beweihräucherung ist unter Prominenten im so genanten "öffentlichen Leben", das eigentlich keines ist, ab einem gewissen Level üblich - was eine gefährliche Selbstgefälligkeit offenbart.
Würden all diese "Ehrenmänner" wirklich nur dem Gemeinwohl dienen, müsste ihre Arbeit allein ja schon genug Glanz verbreiten.
Man hat sich aber wohl schon daran gewöhnt, dass Orden und Auszeichnungen die weniger schöne Realität glamorisieren...
Zum guten Schluss eine Empfehlung des Autors: Wer seitenlang anderen beweisen muss, dass er alles besser weiß und kann, der betrachte aufmerksam die Größe seines persönlichen Egos.