Mit einem „Iridescent Evening“ wurde am 21. August 2006 das neue Glasmuseum in Toledo/Ohio erstmals öffentlich präsentiert. Der Entwurf stammt von SANAA (Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa, Tokio, siehe BauNetz-Meldung zum Spatenstich).
Der Glaspavillon ergänzt das bestehende Kunstmuseum und dient als Showroom für dessen Glas-Sammlung und temporäre Ausstellungen, beherbergt aber auch Räume für die Glasherstellung. Die auf quadratischem Grundriss konzipierte „Vitrine“ steht in einem Park mit alten Bäumen. Um die Natur in das Gebäude zu transportieren, bauten SANAA kleine, offene Höfe in das eingeschossige Haus.
Der Pavillon besteht aus vielen kleinen, aneinander grenzenden Einzelräumen, die wie eingepackte Seifenblasen alle eine eigene Glashaut besitzen und durch die äußere Glasfassade zusammengehalten werden. Es gibt keine Flure, alle Ecken wurden abgerundet. Die entstehenden Pufferzonen werden dazu benutzt, Nähe oder Distanz zum angrenzenden Raum zu betonen.
Inspiriert wurden die Architekten durch die im Haus liegende Glasbläserei, in der Besucher die Kunst der Glasherstellung ausprobieren können. Schlanke Stahlstützen und aussteifende Bänder geben dem Pavillon konstruktiven Halt. Das Museum ist das erste Gebäude der japanischen Architekten in den USA.
Cordula Vielhauer